- Kommentare
- Neukölln-Komplex
Wahnsinniges System
Marie Frank über die Rolle der Behörden im Neukölln-Komplex
Dabei zeigt sich, wie aktuell im Neukölln-Komplex, immer wieder, dass die Betroffenen selbst meist am besten wissen, woher die Gefahr kommt. Vor allem jene, die von Neonazis ausgeht, die von Polizei und Justiz höchst ungern ins Visier der Strafverfolgung genommen werden. Seit Jahren weisen sie angesichts der zahlreichen »Ermittlungspannen« und fehlenden Erfolge auf Verstrickungen der Behörden in das rechtsextreme Tätermilieu hin und fordern eine unabhängige Untersuchung. Doch ob beim NSU- oder Neukölln-Komplex: In diesem Land wird die Nähe von Teilen des Staates zu faschistischen Kreisen negiert oder vertuscht.
Derart ermutigt geht der rechte Terror immer weiter. Anschläge wie in Hanau und Halle werden nicht die letzten gewesen sein, wenn Rassismus von Staats wegen nicht endlich wirkungsvoll bekämpft wird. Man möchte es den Polizisten und Staatsanwälten förmlich ins Gesicht schreien: Hört auf die Betroffenen, statt sie zu kriminalisieren! Schaut genau hin, wenn in euren eigenen Reihen Faschisten arbeiten! Und vor allem: Zieht sie zur Rechenschaft! Doch wurde das schon so oft gesagt, dass es wahnsinnig wäre, darauf zu hoffen, dass sich dadurch etwas ändert.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.