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- Gas im Mittelmeer
Der Fluch der bösen Tat
Peter Steiniger zum explosiven Streit um Erdgas im Mittelmeer
Erdogan lässt die Muskeln spielen: Unter dem Begleitschutz von Kriegsschiffen spürt das türkische Forschungsschiff »Oruc Reis« nach Gasvorkommen unter dem Meeresboden im Seegebiet des EU-Landes Griechenland. Athen lässt seinerseits Marineeinheiten vor der Küste der griechischen Insel Katellorizo patrouillieren, wo die Griechen eine Ausschließliche Wirtschaftszone besitzen. Ein historischer Konflikt droht wieder aufzuleben, könnte in einen kriegerischen Konflikt beider Nato-Partner münden. Athen hat einen Pakt mit dem autoritären Regime in Ägypten geschlossen, der den Ansprüchen der Türkei auf das Seegebiet im östlichen Mittelmeer entgegentritt. Auch Israel und die Großmächte pokern mit. Ein gefährliches Spiel.
Die Türkei spielt alle Seiten gegeneinander aus und die EU ließ scharfen Worten bisher nur zahme Sanktionen folgen. Beide Seiten sind sich schließlich verbunden. Ankara weiß um seine Bedeutung, nicht zuletzt als Damm gegen Migration. Internationales Recht, das hier greifen sollte, darf die Türkei mit dem Anschluss von Nordzypern schon seit 1974 beugen. Der Konflikt verdeutlicht, dass der auf Konkurrenz um die natürlichen Ressourcen des Planeten und auf grenzenloses Wachstum gegründete Öl- und Gas-Kapitalismus die Lebensgrundlagen der Menschheit ungebremst angreift.
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