SPD Hildburghausen gibt gemeinsame Erklärung mit der AfD heraus

Landeschef Tiefensee kritisiert die Zusammenarbeit mit »den Demokratieverächtern«

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. Eine von der SPD-Stadtratsfraktion Hildburghausen gemeinsam mit der dortigen AfD-Fraktion veröffentlichte Erklärung mit Kritik an Bürgermeister Tilo Kummer (Linke) hat beim Thüringer SPD-Landesvorsitzenden Wolfgang Tiefensee für Empörung gesorgt. Auf Twitter distanzierte sich Tiefensee am Sonntag »ausdrücklich« vom Verhalten der SPD-Lokalpolitiker.»Es bleibt bei der Haltung der Thüringer SPD: Politische Anliegen müssen ohne die AfD durchgesetzt werden.« Eine Zusammenarbeit mit »den Demokratieverächtern« schließe sich aus. Dies gelte auch, wenn wie in Hildburghausen die AfD »auf den Zug aufspringt«.

Die Fraktionen von SPD, Pro Hildburghausen - eine CDU-Abspaltung - und Feuerwehr hatten in einer kostenlos verteilten Wochenzeitung in Südthüringen Kummers Agieren im Zusammenhang mit dem Bau einer Kinderkrippe kritisiert. Der SPD-Fraktionschef im Stadtrat, Ralf Bumann, hatte nach dpa-Informationen zudem auch im Namen der AfD sowie Pro Hildburghausen und Feuerwehr den Antrag auf eine öffentliche Sondersitzung Ende August gestellt.

Tiefensee erklärte bei Twitter: »Selbst wenn es quer durch den Stadtrat massive Kritik am Vorgehen des Bürgermeisters gibt, es hätte andere Möglichkeiten gegeben, den eigenen Standpunkt klarzumachen - ohne die AfD.«

Kummer war im März zum Bürgermeister der Kreisstadt nahe der thüringisch-bayerischen Landesgrenze gewählt worden. Die SPD hatte den früheren Linke-Landtagsabgeordneten im Wahlkampf unterstützt. In der Region Hildburghausen gibt es seit Jahren eine aktive rechtsextreme Szene. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -