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Krisenerprobt
Berlins Bildungssenatorin Scheeres wird nicht erneut zur Wahl antreten
Rücktrittsforderungen gehören zu ihrem Alltag, doch nächstes Jahr soll damit Schluss sein. Die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat in einem Schreiben an die Parteigremien in ihrem Wahlkreis erklärt, bei der nächsten Abgeordnetenhauswahl im September 2021 nicht mehr kandidieren zu wollen. Das geht aus einem der »Berliner Zeitung« vorliegenden Schreiben hervor. Das Blatt berichtet, dass Scheeres ebenfalls nicht mehr als Senatorin antreten will. In der SPD ist durchaus etwas Erleichterung zu vernehmen. Denn die gebürtige Düsseldorferin, ausgebildete Erzieherin und studierte Pädagogin, sorgt seit Jahren für Negativschlagzeilen. Marode und zu wenige Schulbauten, Lehrermangel und nun auch noch die verschlafene Digitalisierung, die in der Coronakrise offenbar wurde.
Lange habe sich die Senatorin für den Schulbau schlicht nicht interessiert, kritisiert nicht nur die Opposition. Auch aus der eigenen Partei ist das zu hören. Ebenso wird ihr der Rauswurf ihres Staatssekretärs Mark Rackles vor anderthalb Jahren angekreidet. Der Parteilinke sei die tragende Säule im Schulbereich gewesen, heißt es. Dinge wie die deutliche Verbesserung der Grundschullehrer-Einkommen seien auf sein Konto gegangen.
Mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci ist die 50-jährige Scheeres nun die dritte SPD-Spitzenperson, die dem nächsten Senat sicher nicht mehr angehören wird. Ihren Abgeordnetenhauswahlkreis konnte sie bereits 2016 nicht mehr erobern, wie noch 2006 und 2011. Sie unterlag dem Linken-Fraktionschef Udo Wolf. »Das Glas ist weder halbvoll noch halbleer«, so beschreibt eine Genossin ihre Gefühle zu den Errungenschaften von Sandra Scheeres in der Berliner Bildungspolitik. Immerhin wird sie nächstes Jahr mit zehn Jahren die längstgediente Berliner Schulsenatorin seit Jahrzehnten sein. Das ist schon eine Leistung auf diesem Schleudersitz.
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