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Die Linke hat die Wahl

Nach dem Rückzug der Parteivorsitzenden werden Nachfolger gesucht

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Katja Kipping schreibt, ihr falle der Abschied vom Amt der Linke-Chefin leicht, »da wir in unserer Partei kluge Genoss*innen haben, die Vorsitz können«. Am Wochenende gab nach Kipping auch Ko-Chef Bernd Riexinger bekannt, Ende Oktober nicht mehr für den Bundesvorsitz zu kandidieren.

Nun darf man gespannt sein, wer seine Kandidatur für das Amt verkünden wird. Es ist zwar das höchste in der Partei, doch zugleich führen die Anfeindungen, denen Kipping und Riexinger, aber auch ihre Amtsvorgänger Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, aus der eigenen Partei heraus zeitweilig ausgesetzt waren, eindrücklich vor Augen, dass diese Position starke Nerven fordert.

Zwei Frauen gelten derzeit als heiße Anwärterinnen: Janine Wissler, Landes- und Fraktionsvorsitzende in Hessen, und Susanne Hennig-Wellsow, die in Thüringen Partei und Landtagsfraktion führt. Wissler ist bereits stellvertretende Parteichefin - und eine profilierte Vertreterin der Parteilinken. Hennig-Wellsow wiederum gehört zum Reformerlager und plädiert nachdrücklich dafür, dass die Linke 2021, entsprechende Mehrheiten vorausgesetzt, in eine Bundesregierung mit SPD und Grünen eintritt. Für diese Linie dürfte auch Simone Oldenburg stehen. Zuletzt erfuhr »nd« aus Vorstandskreisen, die Pragmatiker in der Partei könnten die Chefin des Landesverbands und der Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern für das Spitzenamt vorschlagen. Sie ist seit 2018 stellvertretende Bundesvorsitzende.

Es sind viele weitere Namen für den Parteivorsitz im Gespräch. In Medienberichten wurden etwa der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Dietmar Bartsch, ihr Parlamentarischer Geschäftsführer Jan Korte und die ehemalige Brandenburger Sozialministerin und heutige Staatssekretärin im Thüringer Infrastruktur- und Agrarministerium, Susanna Karawanskij, genannt. Außerdem könnte sich der stellvertretende Vorsitzende Ali Al-Dailami bewerben. Er ist der einzige unter den Genannten, der kein anderes Amt bekleidet. jfr

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