Rentensystem ist nicht demografiefest
Studie FPSB Deutschland
Die demografische Entwicklung ist eine riesige Herausforderung für das deutsche Rentensystem. Denn immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Dass der hiesige Gesetzgeber offenbar nicht effektiv genug gegensteuert und wichtige Zeit verstreichen lässt, wird nicht ohne Folgen bleiben.
Das wird auch anhand einer Studie des Versicherungskonzerns Allianz deutlich. Danach weist das deutsche Rentensystem etliche Mängel auf und landet unter 70 analysierten Staaten nur auf dem Rang 26. »Es ist leider versäumt worden, unser Rentensystem demografiefest aufzustellen«, beklagt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland).
Bei der Analyse ging es unter anderem um die Frage, ob das Rentensystem einen angemessenen Lebensstandard im Alter ermöglicht. Laut Studie zählen Schweden, Belgien und Dänemark zu den Ländern mit dem relativ besten Rentensystem. Deutschland ist nicht ausreichend auf die Herausforderungen eingestellt und nimmt noch hinter Bulgarien, China und Kasachstan nur den 26. Platz ein. Länder wie Schweden, der Spitzenreiter der Studie, setzen auch auf eine gezielte Förderung des privaten Aktiensparens.
Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte eine eigens von der Bundesregierung eingesetzte Rentenkommission Empfehlungen für die Zukunft der Rente ab 2025 abgegeben. SID/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.