- Wirtschaft und Umwelt
- Todesfälle in der EU
Umweltverschmutzung verkürzt Leben
In der EU sind jährlich Hunderttausende Todesfälle auch auf dreckige Luft zurückzuführen
In der Europäischen Union steht laut einer Studie etwa jeder achte Todesfall in Zusammenhang mit Umweltverschmutzung. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) hervor, der nun in Kopenhagen veröffentlicht wurde. Jährlich mehr als 400.000 Todesfälle sind auch auf die Luftverschmutzung zurückzuführen. Die Lärmbelastung führt laut dem Bericht zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen. Auswirkungen des Klimawandels hätten zunehmend ihren Anteil. Als Beispiele werden Hitzewellen und Überschwemmungen genannt. Weitere von der Umweltagentur genannte Faktoren sind chemische Verbindungen, auf zu starken Antibiotika-Einsatz zurückgehende Resistenzen bei Krankheitserregern und verschmutztes Trinkwasser.
Die Forscher hatten Daten zum Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger analysiert. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Luftverschmutzung nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit der Menschen in der EU darstellt. Vor 30 Jahren lag die Zahl der darauf zurückgehenden vorzeitigen Todesfälle bei einer Million.
In vielen osteuropäischen Ländern ist die Rate vorzeitiger Tode durch Umweltfaktoren sehr viel höher als im Westen des Kontinents. In Rumänien ist fast jeder fünfte Todesfall auf Umweltverschmutzungen zurückzuführen. Dies war dem Bericht zufolge der EU-weit höchste Anteil. In Dänemark und Schweden war der Anteil der Todesfälle mit Verbindung zu Umweltverschmutzungen mit jeweils einem von zehn am niedrigsten innerhalb der Europäischen Union.
Die Untersuchungen stützen sich auf Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den Todes- und Krankheitsursachen von 2012. Die Daten sind die jüngsten, die für die Studie vorlagen. Zu den häufigsten Todesursachen zählen in diesem Zusammenhang Krebs, Herzerkrankungen und Schlaganfälle. »Armut geht häufig mit dem Leben in einer belasteten Umwelt und schlechter Gesundheit einher«, betonte EUA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Bettina Hoffmann forderte von der Bundesregierung »ein Umdenken beim Umgang mit chemischen Stoffen«. »In den Städten bedarf es darüber hinaus mehr frische Luft. Dafür muss der Umstieg auf das Fahrrad oder E-Antriebe vorangetrieben werden«, so Hoffmann. Mit Agenturen
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