• Politik
  • Deutsche Rüstungsexporte

Auch während Coronakrise steigen die deutschen Waffenexporte

Linke-Anfrage: Ausfuhren im Wert von mindestens 623 Millionen Euro

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Deutsche Unternehmen haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Kriegswaffen im Wert von mindestens 623 Millionen Euro exportiert - mehr als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach kamen im Zeitraum Juni »tatsächliche Ausfuhren« in Höhe von knapp 49,3 Millionen Euro hinzu.

Diese Exporte gingen demnach allesamt an EU-, Nato- und gleichgestellte Staaten, nicht an sogenannte Drittstaaten. Inzwischen haben einige Nato-Verbündete Modernisierungsprogramme für ihre Streitkräfte aufgelegt und kaufen dabei auch Waffensysteme in Deutschland. Im Gesamtjahr 2019 waren Ausfuhren im Wert von 823,6 Millionen Euro registriert worden (2018: 770,8 Millionen Euro).

»Es ist unverantwortlich, dass die Bundesregierung dabei ist, die Genehmigungen für Kriegswaffenexporte von 2019 zu übertreffen«, kritisierte Dagdelen. »Lieferungen gerade an Staaten wie den Nato-Partner Türkei, der in Syrien und im Irak einmarschiert ist, in Libyen mit Waffen und Söldnern zündelt und die EU-Mitglieder Zypern und Griechenland mit Krieg bedroht, ist ein politischer und moralischer Bankrott der deutschen Außenpolitik. Das hat nichts mit der von der Bundesregierung selbsterklärten restriktiven Rüstungspolitik zu tun.« dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -