Werbung

Der kommende Klassenkampf

Simon Poelchau über die Ergebnisse der Steuerschätzung

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Dass die Coronakrise und die wegen ihr beschlossenen Maßnahmen teuer werden, war klar. Für dieses Jahr werden sich die Mindereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden im Vergleich zum vergangenen Jahr auf über 80 Milliarden Euro belaufen, wie die außerordentliche Steuerschätzung am Mittwoch ergab. Auch 2021 noch wird der Staat weniger einnehmen als 2019. Die Frage ist nur, wie der kommende Klassenkampf um die Aufteilung der Krisenkosten ausgehen wird.

Denn irgendwann nach der nächsten Bundestagswahl wird es heißen, dass man wieder zur Schwarzen Null zurückkehren und den Schuldenberg abbauen will. Olaf Scholz hat schon mal im Falle seines Wahlsieges höhere Steuern für Spitzenverdiener ins Spiel gebracht hat. Dass er es ernst meint, sollte angesichts seines Verhaltens im Cum-Ex-Skandal bezweifelt werden. Weniger bezweifelt werden sollte der Widerstand der Wirtschaftslobby gegen Steuererhöhungen. Was droht, ist also im schlimmsten Fall Sozialabbau à la Friedrich Merz, im besten Fall wird einfach weiter an Schulen und Co. gespart. So hat sich der Staat ja auch schon nach der letzten Krise saniert.

Spätestens nach der Wahl werden sich also alle warm anziehen müssen. Das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen, wird nicht ausreichen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.