Lufthansa streicht noch mehr Stellen - und mustert Europas Prestigejet aus

Unternehmen sieht »Personalüberhang jetzt bei über 20.000« / 150 Flugzeuge sollen dauerhaft stillgelegt werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Der von der Corona-Krise schwer getroffene Lufthansa-Konzern will noch mehr Stellen als bislang geplant streichen. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, erhöht sich der bisher avisierte rechnerische Personalüberhang von 22.000 Vollzeitstellen weiter; eine genaue Zahl der zusätzlich wegfallenden Arbeitsplätze nannte der Konzern allerdings nicht. Zudem will die Lufthansa alle Großraumflugzeuge vom Typ Airbus A380 ausmustern und insgesamt 150 Flugzeuge aus ihrer Flotte stilllegen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte der angeschlagenen Luftverkehrsbranche zuvor am Sonntag weitere Unterstützung zugesagt. Der CSU-Politiker geht von einer globalen Neuverteilung der Luftverkehrswirtschaft aus. »Wir werden über einen gewissen Zeitraum nicht mehr die ganze Bandbreite der Mobilität in der Luft haben. Manche freuen sich darüber, ich nicht. Und wir werden auch weiterhin helfen müssen«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Scheuer verwies auf das milliardenschwere staatliche Hilfspaket für die Lufthansa. »Aber wir denken natürlich auch an die Flughäfen. Wir bereiten gerade ein Konzept für die Regionalflughäfen vor und thematisieren die großen Verkehrsflughäfen. Wenn wir an dieser Stelle wichtige Infrastruktur verlieren, können wir sie nicht mehr reaktivieren.« Das Ziel sei es, Struktur zu erhalten. »Alles, was schließt, was nicht mehr am Netz ist, wird nicht mehr aufmachen.« Scheuer kündigte an, zu einem Luftverkehrsgipfel einladen zu wollen. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!