Fünf Tipps für die häusliche Pflege

Rund um die Pflege

  • Lesedauer: 3 Min.

Tipp 1: Gemeinsame Vorbereitung

Fünf Tipps für die häusliche Pflege

In den meisten Fällen werden Familienmitglieder nicht plötzlich zum Pflegefall. Eine Pflegebedürftigkeit bahnt sich durch Erkrankungen oder zunehmend deutlichere Alterserscheinungen allmählich an. Umso wichtiger ist es, die Zeit, in der die Pflege noch nicht akut ist, zur Vorbereitung zu nutzen. Welche Versorgung wird gewünscht? Wer kann die Pflege übernehmen (Angehöriger oder Pflegedienst)? Wie soll die Pflege finanziert werden?

Diese Fragen sollten in jedem Fall sorgfältig besprochen und gemeinsam Antworten gefunden werden. Denn unabhängig von den Wünschen des Patienten, spielt auch die Lebens- und Wohnsituation der Familie eine Rolle sowie die psychische und physische Belastbarkeit der Angehörigen im Falle einer häusliche Pflege.

Tipp 2: Finanzielle Hilfe sichern

Eine häusliche Pflege ist nicht nur zeitintensiv, sondern verursacht auch hohe Kosten. Angehörige können jedoch finanzielle Hilfen in Anspruch nehmen, die zu einer deutlichen Entlastung beitragen.

Je nach Pflegegrad wird von der Pflegekasse eine finanzielle Leistung an den Pflegebedürftigen gezahlt. Zudem gibt es von der Pflegekasse Zuschüsse für etwaige Umbaumaßnahmen, die zum Beispiel anfallen, wenn der Wohnraum barrierefrei gestaltet werden soll. Solche Umbauten werden mit bis zu 4000 Euro bezuschusst. Auch Hilfsmittel wie Pflegebetten oder Rollatoren werden auf Antrag durch die Pflegekasse gefördert.

Tipp 3: Beratung durch Profis

Kaum ein Angehöriger ist vollumfänglich auf die Situation in der häuslichen Pflege vorbereitet. Häufig fehlen nicht nur Praxiserfahrungen, sondern auch das nötige Fachwissen im Umgang mit medizinischen Gerätschaften, der richtigen Körperpflege und Medikamenten. Bettlägerige Patienten oder Demenzkranke erfordern mitunter weitere Besonderheiten in der Pflege. Daher empfiehlt es sich für Angehörige, einen Pflegekurs zu besuchen. Solche Kurse werden von der Pflegekasse finanziert und vermitteln pflegenden Angehörigen wichtiges Wissen und Know-how für die häusliche Pflege.

Tipp 4: Wohnsituation optimieren

Häufig wohnen pflegende Angehörige und Patienten bei der häuslichen Pflege unter einem Dach. Das bietet Vorteile für den Pflegebedürftigen, der eine umfangreiche Betreuung im gewohnten Umfeld genießt und erspart den Angehörigen auch lange Fahrtwege.

Das häusliche Umfeld sollte sich aber für eine solche Pflegesituation eignen. Um das Wohnen und Pflegen für alle Beteiligten komfortabel zu gestalten, sollten Umbauten für barrierefreies und altersgerechtes Wohnen erfolgen: etwa ein Treppenlift, eine Toilette mit Haltegriffen, ein höhenverstellbares Pflegebett oder ein Hausnotruf.

Tipp 5: Richtiges Zeitmanagement und externe Hilfe

Eine häusliche Pflege verlangt von den pflegenden Angehörigen viel ab: Pflegebetreuung, Beruf, Kinder, Haushalt und Hobbies müssen koordiniert werden. Erprobte Strategien für ein optimales Zeitmanagement helfen, den Tag zu strukturieren und alle Aufgaben im Blick zu behalten. So sollten zur Vermeidung von Stress nur 60 Prozent der verfügbaren Zeit für die unmittelbaren Pflege verplant werden. Die restlichen 40 Prozent bleiben übrig, um auf Unvorhersehbares reagieren zu können.

Nicht zuletzt sollten Angehörige auch Hilfe in Anspruch nehmen, wenn es nötig sein sollte: Essenanlieferung, kurzzeitiger Sonderurlaub, Pflegeunterstützungsgeld, Pflegezeit, Familienpflegezeit oder zinsfreie Darlehen für finanzielle Unterstützung bei einem befristeten Verdienstausfall. Bei Überlastung der pflegenden Angehörigen sollte ein ambulanter Pflegedienst engagiert werden, der die professionelle Pflege übernimmt. nd

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