Bekannter Demokratie-Aktivist in Hongkong kurzzeitig festgenommen

Joshua Wong hatte bereits im August mit Verhaftung gerechnet, ist erst einmal wieder frei / China droht mit Gefängnisstrafen

  • Lesedauer: 2 Min.

Hongkong. Der international bekannte Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong ist festgenommen worden. Ihm werde die Teilnahme an einer »illegalen« Versammlung während der Proteste gegen ein Vermummungsverbot im vergangenen Jahr vorgeworfen, teilte sein Anwalt am Donnerstag mit. Der 23-jährige Wong erklärte im Onlinedienst Twitter, er werde zudem des Verstoßes gegen das inzwischen für verfassungswidrig erklärte Verbot beschuldigt.

Bereits im August hatte Wong gesagt, er rechne nach Inkrafttreten des umstrittenen Sicherheitsgesetzes in der chinesischen Sonderverwaltungszone ständig mit seiner Festnahme. Er berichtete zudem von Schikanen: Autos mit chinesischem Kennzeichen hätten ihn geschnitten, »Peking-treue Gangs« hätten ihn fotografiert. Er fühle sich dennoch weiter verpflichtet, auf die Lage in Hongkong hinzuweisen.

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In der vergangenen Woche hatte sich Wong zusammen mit 25 anderen angeklagten Aktivisten wegen eines verbotenen Gedenkens an die Proteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz verantworten müssen, die die Hongkonger Polizei erstmals seit 30 Jahren verboten hatte. Den Beschuldigten drohen Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren.

In den vergangenen Wochen hatten die Hongkonger Sicherheitsbehörden ihr Vorgehen gegen die Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone massiv verschärft. Ein Ende Juni von China verabschiedetes sogenanntes Sicherheitsgesetz erlaubt den Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen. Verstöße können mit lebenslanger Haft geahndet werden.

Das Gesetz stellt den bislang schwersten Eingriff in den Autonomiestatus von Hongkong dar. Der früheren britischen Kronkolonie waren bei ihrer Übergabe an China 1997 für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden, darunter Meinungs- und Versammlungsfreiheit. AFP/nd

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