Als erster Israeli am Golf

Der Fußballer Dia Saba kickt nun in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Diese Transfermeldung musste für Schlagzeilen sorgen. Am Sonntag verkündete der Fußballklub Al-Nasr SC aus Dubai per Twitter seine spannendste Personalie für die demnächst startende Saison: »Willkommen in unserem blauen Schloss, Diaa Saba!«

Alle Welt retweetete, viele gaben dem Beitrag ein »Gefällt mir«: Denn Diaa Mohammed Saba, 27, ist israelischer Nationalspieler. Der Offensivmann, der einer arabischen Familie entstammt, wird fortan im blauen Trikot des bekannten Dubaier Fußballklubs in der »Arabian Gulf League« auflaufen - der Spitzenliga der Vereinigten Arabischen Emirate. Saba ist damit der erste Israeli, der es in eine Spitzenliga auf der Arabischen Halbinsel geschafft hat. Al-Nasr hatte Saba vom chinesischen Erstligisten Guangzhou R&F in die Golfmetropole gelotst.

Allenthalben wird der Spielerwechsel als Zeichen neu einsetzendender Verständigung in Nahost gefeiert: Nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass Israel mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Bahrain Beziehungen aufnahm, da hat es schon einen israelischen Fußballprofi nach Dubai gezogen. Ursprünglich war Sabas Nationalmannschaftskollege Biram Kayal als erster Israeli in der steinreichen Golf-Liga erwartet worden. Kayal spielt derzeit in der zweiten englischen Liga für Charlton Athletic. Doch die Verhandlungen stocken, nun kam ihm Saba zuvor. Nicht wenige prophezeien dem Fußballer aus Majd al-Krum im Norden Israels, er werde in den Emiraten nun unweigerlich zum zweitbekanntesten Israeli - nach Premierminister Benjamin Netanjahu.

Die Sportbeziehungen werden derweil auch in die andere Richtung intensiviert: Einige Investoren vom Golf haben ein Interesse an Investments in israelische Fußballklubs mitgeteilt. Die zeigen sich hocherfreut. Sogar das ultranationalistische Beitar Jerusalem erwägt, arabisches Geld anzunehmen.

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