Blockaden im Regierungsviertel

»Extinction Rebellion« startet in Berlin eine Protestwoche für mehr Klimaschutz

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Klimabewegung »Extinction Rebellion« hat am Montag in Berlin eine Protestwoche für mehr Klimaschutz gestartet. Bereits in den frühen Morgenstunden wurden Zugänge zum Bundesverkehrsministerium sowie zum Landwirtschaftsministerium blockiert. Überdies zog »Extinction Rebellion« mit einer Demonstration unter dem Titel »Zug der toten Bäume« durch das Regierungsviertel. Dabei wurde vorübergehend die Marschallbrücke blockiert, als sich mehr als 100 Demonstrationsteilnehmer minutenlang auf die Straße legten.

Die Zahl der Demonstrationsteilnehmer lag im »mittleren dreistelligen Bereich ohne die 500 zu überschreiten«, wie ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Insgesamt sei die Stimmung bei dem Aufzug ruhig gewesen.

Am Verkehrsministerium war am frühen Montagmorgen unter anderem mit einer Sitzblockade die Zufahrt blockiert worden. Um diese freizuräumen seien Zwangsmaßnahmen nötig gewesen, erklärte der Polizeisprecher. Dabei sei Pfefferspray eingesetzt worden.

Nach Angaben von »Extinction Rebellion« beteiligten sich an der Protestaktion am Verkehrsministerium rund 80 Menschen. Gefordert wurde ein sofortiger Stopp des Aus- und Neubaus von allen Flughafen-, Autobahn- und Bundesstraßenprojekten gefordert. Dazu gehöre unter anderem der Ausbau der A49 in Hessen durch den Dannenröder Wald, erklärte die Gruppe.

Am Landwirtschaftsministerium gab es ebenfalls eine Blockadeaktion mit rund 30 Teilnehmern, wie die Untergruppe »Animal Rebellion« mitteilte. Die Teilnehmer forderten eine »Agrarwende hin zu einem pflanzenbasierten Ernährungssystem«, um »die Klimakatastrophe abzuwenden«.

»Extinction Rebellion« will bis Samstag mit Protest- und Blockadeaktionen in Berlin den Druck auf die Bundesregierung erhöhen. In der »Rebellionswelle« für mehr Klimaschutz seien auch Aktionen des »zivilen Ungehorsams« sowie »großflächige Störaktionen« geplant, hatte die Gruppe vorab angekündigt. Die Polizei war nach eigenen Angaben bei den Blockadenund der Demonstration mit insgesamt 840 Kräften im Einsatz.

Die zentralen Forderungen von »Extinction Rebellion« sind Transparenz und Offenlegung der ökologischen Krise durch die Politik sowie die Ausrufung des Klimanotstandes. Ziel sei ein »sofortiger Kurswechsel«, wie eine der politischen Sprecherinnen, Manon Gerhardt, vorab betonte. Bis 2025 müsse Klimaneutralität erreicht werden. Auf Bundesebene müsse eine BürgerInnenversammlung zum Klimaschutz einberufen werden. Zudem müsse die mutwillige Zerstörung der Natur als Ökozid strafbar werden, hieß es. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.