Ohne Flecktarn geht es auch

Daniel Lücking über die nationale Personalreserve Bundeswehr

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.
Ist es nicht schön? Wo und wann immer in Deutschland eine Krise oder Katastrophe größeren Ausmaßes ausbricht, steht die Bundeswehr mit Personal und helfenden Händen bereit. Aktuell sind es 1400, und bis zu 15 000 Bundeswehrangehörige werden in der Coronakrise bereit gehalten, um in den Gesundheitsämtern Telefondienst zu machen, Corona-Teststationen zu betreiben oder sanitätsdienstlich zu unterstützen.

Ja, es ist nicht schön. Momentan erfüllen uniformierte Menschen Aufgaben, die nicht zu ihrem eigentlichen Berufsbild gehören und die deutlich besser von zivilem Personal erfüllt werden könnten. Auch das Sanitätspersonal, das aktuell unterstützt, kaschiert nur die andauernden Probleme im Bereich der Pflege- und Gesundheitsversorgung. Telefondienst für Gesundheitsämter – das ist eine Tätigkeit, die leicht zu erlernen ist und mit der so manch arbeitssuchender Person, zumindest für die Dauer der Krise, ein Job gegeben wäre.
Statt in immer neue – aber wohl wegen Corona eher ausfallende – Seminare und Bewerbungstrainings geschickt zu werden, sollten Jobcenter gezielt Menschen für die zivilen Katastrophenschutzdienste oder die Verwaltung qualifizieren und vermitteln. Und das nicht erst in, sondern schon lange vor Krisen und Katastrophen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.