- Politik
- Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei
Ankara verlängert kritisierte Gas-Erkundungsmission im östlichen Mittelmeer
Verlängerung der Mission trotz zuletzt gewachsenen internationalen Drucks
Istanbul. Die Türkei hat die Mission eines Forschungsschiffes verlängert, das im Zentrum ihres Streits mit Griechenland um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer steht. Der Einsatz der »Oruc Reis«, der eigentlich an diesem Donnerstag hatte enden sollen, werde bis kommenden Dienstag ausgedehnt, teilte die türkische Marine am Donnerstag mit. Die Verlängerung der Mission erfolgte trotz des zuletzt gewachsenen internationalen Drucks auf Ankara, in dem Gas-Streit einzulenken.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten am vergangenen Freitag bei ihrem Gipfel in Brüssel an die Türkei appelliert, »erneute einseitige und provokative Aktionen« zu unterlassen und Gesprächsbereitschaft zu zeigen. Die Gipfelteilnehmer bekundeten erneut ihre »volle Solidarität« mit Griechenland wie auch Zypern in dem Gas-Streit.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Die »Oruc Reis« ist seit Anfang der vergangenen Woche ein weiteres Mal in dem umstrittenen Gebiet südlich der griechischen Insel Kastelorizo unterwegs. Das Erkundungsschiff war bereits im August erstmals in diese Gewässer entsandt worden, wo es mehrere Wochen blieb.
Die zeitweilige Rückholung der »Oruc Reis« hatte Hoffnungen auf eine Entschärfung der Krise geweckt, die dann durch die erneute Mission des Schiffes zunichte gemacht worden waren. Athen führt ins Feld, die »Oruc Reis« kreuze in griechischem Hoheitsgebiet, weshalb Ankara mit diesen Missionen gegen internationales Recht verstoße.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen in der Region gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Ankara und Athen haben ihre Positionen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen verdeutlicht. Dies hat Sorgen in der EU verstärkt, dass der Streit in einen militärischen Konflikt zwischen den Nato-Partnern münden könnte. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.