Mehr Fernzüge auf wichtigen Strecken
Was bringt der Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 den Bahnkunden?
Fahrgäste haben ab Mitte Dezember auf wichtigen Bahnstrecken mehr Verbindungen zur Auswahl. Mit dem Fahrplanwechsel wächst das tägliche Sitzplatzangebot im Fernverkehr der Deutschen Bahn um 13 000 auf 213 000 Plätze. »Zum 13. Dezember bringen wir mehr Angebot, Komfort und mehr Sitzplätze in neuen Zügen auf die Schiene als je zuvor«, so der Chef der Deutschen Bahn, Michael Peterson.
So sollen tagsüber zwischen Hamburg und Berlin Fernzüge im Halbstundentakt fahren. Allein dort steigt das tägliche Sitzplatzangebot damit um 6000 Plätze auf 36 000. Mit der Verbindung Berlin-Hamburg tagsüber alle 30 Minuten wird ein Schritt des sogenannten Deutschlandtakts umgesetzt. Er ist Teil eines »Fahrplans« für die Zukunft der Schiene.
Wachsen soll das direkte ICE-Angebot zwischen Bonn und Berlin. Mit dem EuroCity-Express zwischen München und Zürich sollen Reisende vom Flugzeug auf die Schiene gelockt werden.
Die ICE-Sprinter der Deutschen Bahn sollen ab Mitte Dezember an Wochenenden öfter als bisher zwischen Berlin und München mit Halt in Erfurt fahren. So soll es mit dem Fahrplanwechsel unter anderem sonntags ab Berlin und ab München jeweils Angebote ab 6 Uhr geben, teilte die Deutsche Bahn mit. Dadurch sei es etwa für Tagesreisende aus Halle oder Erfurt möglich, Nürnberg schon um 9 Uhr und München um 10 Uhr zu erreichen - und damit eine Stunde früher als bisher.
Außerdem wird es zwischen dem 26. Dezember und dem 20. März ab Berlin und ab Erfurt eine direkte ICE-Verbindung in die Tiroler Wintersportgebiete geben. Der ICE fährt demnach über Rosenheim (Bayern) und Innsbruck bis nach Landeck (beide Österreich).
Bis 2030 sollen doppelt so viele Menschen mit der klimafreundlicheren Bahn fahren wie bislang. Bahnkunden sollen künftig einfacher und schneller ans Ziel kommen, die Züge pünktlicher werden. Zum späteren Zeitpunkt soll es auch für die Strecke Berlin-Köln eine Verbindung im Halbstundentakt geben.
Auch der »Trans-Europ-Express« (TEE), der 30 Jahre lang westeuropäische Metropolen miteinander verbunden hatte, bevor er 1987 eingestellt wurde, wird wieder aufleben. Mit einer Kombination aus Hochgeschwindigkeits- und Nachtzügen will man zunächst solche transeuropäischen Strecken anbieten, für die keine größeren Infrastrukturmaßnahmen notwendig sind.
Dazu gehören etwa durchgehende Verbindungen zwischen Amsterdam und Rom, Paris und Warschau oder Berlin und Barcelona. Mit Fahrzeiten von rund 13 Stunden sollen diese Städte untereinander erreichbar sein.
In einer zweiten Phase soll dann der süddeutsche Raum stärker mit Zielen in Ost- und Südeuropa sowie Skandinavien verbunden werden.
Der Bund unterstützt die Bahn mit Milliarden, damit für mehr Klimaschutz mehr Menschen Zug fahren, statt ins Auto oder Flugzeug zu steigen. Bis 2026 soll die Sitzplatzkapazität im Fernverkehr um weitere 20 Prozent wachsen.
Ab Juni fahren neue ICE-Züge mit 13 statt mit bisher üblichen 12 Wagen auf der Strecke Hamburg-Frankurt-Chur. Sie haben 918 Sitzplätze.
Auf den zwei Strecken des privaten Fernzug-Anbieters Flixtrain gibt es auch Änderungen. Die Züge auf der Strecke Köln-Hamburg werden erstmals auch in Bremen halten. Die Züge zwischen Köln und Berlin halten künftig auch in Stendal, Gütersloh und Hamm. dpa/nd
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