- Politik
- Corona-Proteste
Leipzig rechnet mit 20.000 »Querdenkern« am Samstag
Lokales Aktionsnetzwerk und »Indymedia« rufen zu Gegenprotesten auf
Leipzig. Leipzig steht ein unruhiges Wochenende bevor: Die gegen die Corona-Maßnahmen gerichtete »Querdenken«-Bewegung rechne aktuell damit, dass ihrem bundesweiten Demonstrationsaufruf für Samstag rund 20.000 Menschen folgen könnten, teilte die Leipziger Stadtverwaltung am Dienstag auf Anfrage mit. Nach der Ankündigung einer Gegendemonstration des lokalen Aktionsnetzwerks »Leipzig nimmt Platz« wurde am Dienstag zudem auf der linksradikalen Online-Plattform »Indymedia« zum Gegenprotest aufgerufen.
Zu möglichen Auflagen bei der »Querdenken«-Veranstaltung erklärte die Stadtverwaltung, man könne derzeit »aufgrund der vielen zu berücksichtigenden Aspekte noch keine belastbaren Fakten anbieten«. Die Kooperationsgespräche zwischen Anmeldern, Ämtern und Polizei liefen noch, hieß es. Laut der seit Montag gültigen Corona-Schutzverordnung gelten für Demonstrationen in Sachsen keine Teilnehmerbegrenzungen. Jedoch sind nur stationäre Kundgebungen möglich, Abstandsgebot und das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen müssen beachtet werden.
Die aus Baden-Württemberg stammende Initiative »Querdenken« wendet sich seit Monaten gegen Einschränkungen und Maßnahmen in der Corona-Pandemie. Sie hat bereits mehrfach zu bundesweiten Protesten mobilisiert. Für Schlagzeilen sorgte insbesondere eine Demonstration mit Zehntausenden Besuchern Ende August in Berlin, als Rechtsextreme mit Reichsflaggen vor den Bundestag zogen. Beobachtern zufolge hat sich die Bewegung, deren Spitze eine klare Distanzierung zu Rechtsextremisten bisher vermied, in den vergangenen Wochen weiter radikalisiert. epd/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.