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Trump, Fox und die Befehlsverweigerung
Sieben Tage, sieben Nächte
Waffengesetze sollen strenger werden, dafür stimmten 55 Prozent der Befragten. 72 Prozent sprachen sich dafür aus, illegalen Migranten die Staatsbürgerschaft zu geben. Und genau so viele waren für eine staatliche Gesundheitsversorgung. Am Dienstag wählten die US-Amerikaner einen neuen Präsidenten. Wie üblich wurden an den Wahllokalen Nachwahlbefragungen durchgeführt. Auch Fox News veröffentlichte im Laufe der Nacht mehrere dieser Umfrageergebnisse im Live-Fernsehen. Die Ergebnisse des von dem Nachrichtensender beauftragten Umfrageinstituts verwundern etwas - gerade für den Haussender von Donald Trump: Sie klangen alle eher ablehnend, was die Politik des aktuellen Präsidenten betrifft. Neben den oben genannten Resultaten waren auch erneuerbare Energien hoch im Kurs.
Was ist passiert? In diesem Jahr waren die sogenannten Exit Polls besonders wenig aussagekräftig. Über 100 Millionen Wähler hatten bereits vorab per Briefwahl oder beim Early Voting abgestimmt, das in einigen Bundesstaaten erlaubt ist. Allerdings waren das vor allem Wähler der Demokraten. Hätten die Nachwahlbefragungen dann nicht erst recht mehr Zustimmung für die Politik von Trump zeigen müssen? Nein, denn nach dem Desaster der vergangenen Wahl, bei der alle Umfragen ziemlich danebengelegen hatten, wollte man nun alles richtig machen. Deshalb wurden für die Exit Polls nicht nur die tatsächlichen Nachwahlbefragungen einbezogen, sondern auch Schätzungen der übrigen Wähler. Warum die Ergebnisse bei Fox nun aber einen so starken Linksdrall zeigten, ist damit nicht ganz zu erklären.
Noch etwas verwundert: Während CNN, CBS und andere Fernsehsender den Bundesstaat Arizona auf ihren Wahlkarten noch weit in den Donnerstag hinein grau anzeigten - noch keine Tendenz für den einen oder anderen Kandidaten erkennbar -, erklärte Fox den Bundesstaat schon sehr früh als entschieden: für Joe Biden. Und das, obwohl noch lange nicht alle Stimmen ausgezählt waren. Auch das liegt an dem Zähl- und Schätzmechanismus, der versucht, die Briefwahlstimmen bereits einzubeziehen.
Das blau, also demokratisch eingefärbte Arizona auf Fox hatte auch Trump gesehen, und der fand das nicht witzig. Laut »Vanity Fair« rief er Fox-Eigentümer Rupert Murdoch an und schrie ihn durchs Telefon an, er solle das sofort korrigieren. Der Medienmogul weigerte sich. Trump und Murdoch sollen sich schon vor Monaten wegen der Wahlberichterstattung des Senders überworfen haben. »Vanity Fair« spricht von einem »Bürgerkrieg«. Wobei: Während viele Sender die Übertragung einer Trump-Rede in der Nacht zum Freitag abbrachen, blieb Fox dran. Die Moderatoren zweifelten im Anschluss jedoch einige seiner Aussagen an.
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