Joe Biden gewinnt US-Präsidentschaftswahl

Präsidentschaftskandidat kommt laut übereinstimmenden Medienberichten auf 273 Wahlleute / Donald Trump will Sieg Bidens nicht anerkennen

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Washington. Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat nach Angaben von Medien die Wahl gewonnen. Die Sender CNN, NBC, CBS und ABC riefen den früheren Vizepräsidenten am Samstag zum Sieger des umkämpften Duells mit Amtsinhaber Donald Trump aus. Biden gewann demnach den Schlüsselstaat Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten - und damit auch die gesamte Wahl.

Auch der Trump-freundliche TV-Sender Fox erklärte Biden zum Sieger der US-Präsidentenwahl. »Joe Biden gewählter 46. Präsident«, titelte der Sender am Samstag auf einem Banner. Fox gilt als »Haus und Hof«-Kanal von Präsident Donald Trump. Dieser nennt einige der Moderatoren seine »Freunde«.

Den US-Sendern zufolge kommt Biden auf mindestens 273 Wahlleute. Für einen Wahlsieg braucht er 270. Der 77-Jährige wird damit der 46. Präsident der US-Geschichte - und zugleich auch der älteste in der Geschichte des Landes.

Biden versprach nach seinem Sieg, ein »Präsident für alle Amerikaner« zu werden. Er sei »geehrt«, ausgewählt worden zu sein, »unser großartiges Land anzuführen«, schrieb Biden am Samstag auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. »Die Arbeit, die vor uns liegt, wird hart sein, aber ich verspreche euch: Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein - ob ihr für mich gestimmt habt oder nicht.«

Bidens künftige Vize-Präsidentin, Kamala Harris, schrieb im Online-Dienst Twitter, dass viel Arbeit vor ihnen liege. »Lasst uns anfangen«, fügte sie hinzu. »Bei dieser Wahl geht es um so viel mehr als um Joe Biden und mich. Es geht um die Seele Amerikas und unsere Bereitschaft, dafür zu kämpfen«, schrieb Harris weiter. Noch nie zuvor war eine Schwarze und Frau in den USA im Amt des Vizepräsidenten.

Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020

Mit Bidens Wahlsieg beginnt in den USA nach Ansicht der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, eine neue Zeit der Hoffnung. Biden habe einen »historischen Sieg« errungen, erklärte die Demokratin: »Heute beginnt ein neuer Tag der Hoffnung für Amerika.« Biden werde vom ersten Tag seiner Präsidentschaft an bereit sein, den Herausforderungen des Landes zu begegnen. Er werde die Coronavirus-Pandemie eindämmen und sich für eine bessere Gesundheitsversorgung einsetzen, sagte Pelosi. Die Amerikaner hätten mit Biden jemanden gewählt, der ohne Unterlass arbeiten werde, um das Land zu einen und der die Werte »Glauben, Familie und Gemeinschaft« hochhalte, erklärte Pelosi.

Sekunden, nachdem mehrere US-Medien Biden zum Sieger der Wahl erklärt hatten, brach in den Straßen New Yorks Jubel aus. Zahlreiche Menschen klatschten, schrien und jubelten minutenlang, auf den Straßen oder aus den Fenstern ihrer Wohnung. Viele Autofahrer betätigten pausenlos ihre Hupen. Die Millionenmetropole an der US-Ostküste gilt als überwiegend liberal und demokratisch, Biden hat dort ersten Ergebnissen zufolge den überwiegenden Teil der Stimmen geholt.

Trump will Sieg Bidens nicht anerkennen

US-Präsident Trump will einen Sieg seines demokratischen Herausforderers Biden bei der Wahl in den USA nicht anerkennen. »Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist«, teilte Trump mit. Er hatte schon im Vorfeld angekündigt, das Wahlergebnis mit juristischen Mitteln anfechten und dabei bis vor den Obersten Gerichtshof ziehen zu wollen. Der Präsident spricht ohne jeden Beleg von massivem Wahlbetrug, mit dem die Demokraten ihm die Wahl »stehlen« wollten.

Die Erfolgsaussichten von Klagen des Trump-Teams gelten aber als gering. Auch in den eigenen Reihen ist Kritik an den Äußerungen des Präsidenten laut geworden, weil er mit dem Wahlsystem einen der zentralen Pfeiler der US-Demokratie angreift. Trump hat aber zuletzt keine Anstalten gemacht, das Weiße Haus kampflos aufzugeben. Seine Amtszeit läuft noch bis zum 20. Januar. Dann soll Biden als neuer Präsident vereidigt werden. Agenturen/nd

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