- Berlin
- Heimstaden
Heimstaden beugt sich dem Widerstand
In den Verhandlungen um erweiterten Mieterschutz hat der skandinavische Konzern ein umfassendes Angebot vorgelegt
In den Verhandlungen um erweiterten Mieterschutz für die Bewohnerinnen und Bewohner der knapp 80 Häuser in Milieuschutzgebieten, die Heimstaden als Teil eines 130-Häuser-Pakets erwerben will, hat der skandinavische Konzern ein umfassendes Angebot vorgelegt. »Es beinhaltet ein Verbot von Umwandlungen in Eigentum und Luxusmodernisierungen für 20 Jahre«, so Bernd Arts, der Berliner Sprecher des Unternehmens, zu »nd«.
In dem Text sind auch hohe Vertragsstrafen für Verstöße dagegen vereinbart. »Darüber hinaus wurden von uns Härtefallregelungen für Mieter mit niedrigem Einkommen aufgenommen«, so Arts weiter. Auch eine Beendigung des vom Vorbesitzer praktizierten Geschäftsmodells, möblierte Wohnen zur Kurzzeitmiete anzubieten, soll demnach enthalten sein.
Was war letzte Woche noch mal wichtig in Berlin? Plop und Zisch! Aufgemacht! Der Podcast „Rote Brause“ liefert dir alle wichtigen News aus der Hauptstadtregion in nur 15 Minuten.
Das Mitte Oktober vorgelegte erste Angebot sei nicht weitreichend genug gewesen, räumt der Sprecher ein. »Es hat gedauert, aber inzwischen haben wir verstanden«, sagt Arts. Vor allem beim Umwandlungsverbot hat Heimstaden lange keine Bereitschaft zu Bewegung erkennen lassen. Für Donnerstagabend, nach Redaktionsschluss dieser Seite, waren möglicherweise abschließende Verhandlungen zwischen Konzern, Senat und Bezirken angesetzt.
In Koalitionskreisen zeigte man sich zuversichtlich, dass eine Einigung tatsächlich möglich sein könnte. »Wenn sie gelingt, werden wir am Freitag alles daran setzen, alle Dokumente mit den nötigen Daten zu versehen und sie zu versenden«, so Arts. Dann könnte auch die angedachte Fristverlängerung über den 23. und 24. November hinaus entbehrlich sein. Für diesen Freitag um 15 Uhr haben Mieter zu einer Demonstration vor dem Heimstaden-Büro am Kurfürstendamm aufgerufen.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!