Landrat des Corona-Hotspots unter Polizeischutz

Thomas Müller steht nach Drohungen unter Schutz

  • Lesedauer: 2 Min.

Hildburghausen. Der Landrat des Landkreises, Thomas Müller, steht seit Donnerstag unter Polizeischutz. Er sei zuvor in den sozialen Medien beleidigt und bedroht worden und habe Anzeige erstattet, sagte ein Sprecher der Polizei in Erfurt am Donnerstagabend.

Die Drohung stehe »mutmaßlich im Zusammenhang mit der Corona-Schutzverordnung«, sagte der Sprecher. Die Kriminalpolizei Suhl bearbeite den Fall. Nach einem Bericht der Zeitung »Freies Wort« hieß es in einem mittlerweile gelöschten Facebook-Post: »Müller, du dummes Schwein. Nimm Dir einen Strick und häng Dich weg«. Ein Kommentar dazu wird ebenfalls zitiert: »Ich glaube es ist besser, wenn wir ihm dabei helfen«.

Müller hatte die Proteste gegen den strengen Lockdown in Hildburghausen als unverantwortlich kritisiert. Hunderte Menschen, die am Mittwochabend durch die Südthüringer Stadt gezogen seien, hätten nicht nur sich, sondern auch andere gefährdet, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag.

Mit 629,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche hat der Landkreis bundesweit den höchsten Inzidenzwert. Um die Infektionswelle zu brechen, gelten seit Wochenmitte für die rund 63.000 Einwohner im Kreisgebiet drastische Beschränkungen: Sie dürfen bis zum 13. Dezember ihre Wohnungen nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen, Schulen und Kindergärten wurden geschlossen. dpa/nd

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