Gemeinsamer Antrag von CDU und AfD in Bestensee

Kritik an Zusammenarbeit mit der Rechtsaußenpartei in der Kommunalpolitik

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam. Erst war es die Linke in Forst (Spree-Neiße), jetzt ist es die CDU in Bestensee (Dahme-Spreewald): Für die dortige Gemeindevertretung hat die CDU-Fraktion mit der AfD aktuell einen gemeinsamen Antrag eingebracht. In ihm geht es um den Umzug einer Montessori-Schule nach Bestensee. Auch die Unabhängigen Bürger (UBBP) sind dabei. Zunächst hatten die »Potsdamer Neuesten Nachrichten« berichtet.

Von der Landesebene kommt Kritik. Es gebe Beschlüsse, die ganz klar die Unvereinbarkeit einer Zusammenarbeit mit der AfD regelten, sagte CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann am Mittwoch. Er habe seine Parteikollegen in Bestensee darauf hingewiesen. »Ich gehe davon aus, dass von dem Antrag Abstand genommen wird.« Man vertraue auf die Leute vor Ort.

Linke-Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg sagte: »Ich gehe davon aus, dass der Konsens nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten alle demokratischen Parteien in Brandenburg eint. Und so, wie wir als Landesverband mit unseren kommunalen Verbündeten im Gespräch sind, erwarten wir das auch von allen anderen Kollegen.«

»Eine demokratische Partei darf niemals mit einer undemokratischen Partei gemeinsame Sache machen. Nicht im Großen und nicht im Kleinen«, betonte SPD-Generalsekretär Erik Stohn. Für die SPD sei die AfD in keiner Frage ein Partner, solange sie das Zusammenleben und Miteinander in unserem Land bekämpfe. »Wer hetzt und spaltet ist kein akzeptabler Partner zur machtpolitischen Durchsetzung kommunaler Anliegen.«

Im Mai hatte ein gemeinsamer Auftritt der Linksfraktion in der Stadtverordnetenversammlung von Forst (Spree-Neiße) mit der AfD für politischen Wirbel im Landesverband der Linken gesorgt. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -