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Erleichterung ist die neue Freude
Peter Steiniger sieht die Wahl von Joe Biden mit gemischten Gefühlen
Mit erbaulichen Nachrichten war dieses Jahr sparsam. Auch die jetzt erfolgte formelle Bestätigung von Joe Biden als neuer US-Präsident durch die Wahlleute des anachronistischen Electoral College ist nur bedingt eine solche. Die Institution machte ihren Job, doch das von Trump ausgestreute Gift wirkt weiter. Anfang Januar kehren also die »guten alten USA« zurück. Zum Rest der Welt wird Uncle Sam wieder mit sanfterer Stimme sprechen, den großen Stock aber keineswegs beiseite legen. Innenpolitisch steht der rechte Demokrat Biden für die andere Seite derselben Medaille im vom großen Geld gelenkten faktischen Zweiparteiensystem. Er ist das deutlich kleinere Übel gegenüber den vom faschistoiden Trump-Lager beherrschten Republikanern. Bidens Heile-heile-Gänschen-Reden werden deren Hass nicht beseitigen, und auch nicht die enormen sozialen Probleme lösen.
Laut Biden wird nun »der Wille des Volkes« erfüllt. Doch Biden ist kein Hoffnungsträger wie einst Barack Obama, dem er als Vize diente, und der wenig einlöste und gar nichts, was seinen Friedensnobelpreis rechtfertigt. Mit Biden zieht keine Taube ins Weiße Haus. Die geopolitische Linie bleibt. Sie ist gegen China und Russland gerichtet, das Trump als autodestruktive Kraft sah. Der neue Träger des Atomkoffers ist zumindest berechenbarer.
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