Umweltbildung ist en vogue
Die Regierungen von Mosambik und Südafrika haben die Bedeutung des Konzepts erkannt
Namibia ist das erste Land des Südlichen Afrika, das über eine Strategie für Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung verfügt, so die Unesco im September 2020. Das ist eine wichtige Voraussetzung für das Land, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 zu erreichen. Gemeinsam wollen Regierung, privater Sektor und Nichtregierungsorganisationen (NRO) Umweltbildung nun in die Lehrpläne integrieren. Eine dieser NRO ist die namibische Umweltorganisation EduVentures - ein langjähriger Projektpartner von SODI. Sie sind Mitglied der Interessenvertretung für Umweltbildung von Namibia, zu der über 300 Umweltakteure des Landes gehören, und haben seit zehn Jahren den jährlichen International Biodiversity Action Day etabliert, ein Tag, an dem die Artenvielfalt und ihre Erhaltung in den Mittelpunkt gerückt wird. 2013 riefen sie gemeinsam mit SODI das EduMobile ins Leben. Ein Lkw, der als mobiles Klassenzimmer Umweltbildung in die entlegensten Gebiete des dünn besiedelten Landes bringt - mit Projekttagen für Schüler*innen und Fortbildungen für Lehrer*innen. Ihre Erfahrungen und großen Erfolge, möchte EduVentures nun im neuen Projekt mit drei anderen Nichtregierungsorganisationen aus Südafrika (SPP, PACSA) und Mosambik (ASDA) ausweiten. »Südafrika, Mosambik und Namibia haben gemein, dass sie stark vom Klimawandel betroffen sind und es trotzdem noch keine Umweltbildung in den Lehrplänen gibt. Wir wollen das gemeinsam ändern, aber auch Erwachsene für das Thema sensibilisieren«, sagt Corris Kaapehi, Projektmanager bei EduVentures.
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Unter dem Motto »Lernen - Verstehen - Handeln« ist Umweltbildung auch ein Grundpfeiler für eine sichere Ernährung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. »Für eine bessere Zukunft müssen die Menschen den Zusammenhang zwischen Umwelt und ihren Bedürfnissen verstehen«, sagt Corris Kaapehi.
Auch wenn Umweltbildung auf langfristige Lösungen angelegt ist, gibt es durchaus kurzfristige Vorteile. »Nach einem unserer Workshops haben die Kinder der Masokotwani-Mittelschule im Nordosten Namibias einen Schulgarten eingerichtet. Jetzt verkaufen sie das überschüssige Gemüse, das nicht für die Schulspeisung genutzt wird, auf dem lokalen Wochenmarkt. Mit dem Geld sollen der Garten vergrößert und Reparaturen an der Schule mitgetragen werden«, sagt Corris Kaapehi.
Auch die Regierungen von Mosambik und Südafrika sind mittlerweile von der Wichtigkeit der Umweltbildung überzeugt. So tauscht sich SODIs Partner Verein für Solidarität und Entwicklung durch Selbsthilfe (ASDA) aus Mosambik mit EduVentures über die Verbreitung von Umweltbildung an Schulen und in Umweltbildungszentren aus. Dazu wurden die von EduVentures entwickelten Module an der Pädagogischen Universität Maputo (Mosambik) für ein Pilotprojekt überprüft. Verwaltet über ASDA, soll der praktische Teil der Lehrerausbildung in ihrem neu errichteten Umweltbildungszentrum in Boane stattfinden, und eine neue digitale Plattform soll weiteren Austausch ermöglichen.
»Im November 2019 reisten wir nach Namibia. Der Empfang war herzlich, und wir konnten viele gute Ideen mit nach Hause nehmen und setzen diese in unseren Fortbildungen für Lehrer*innen und Schüler*innen um«, sagt Felisberto Baúque (ASDA). Umweltbildungszentrum, Enviro Comedy und Grundschulbesuche mit dem EduMobile standen auf dem Programm. »Unsere Enviro-Comedy-Tournee durch Namibia, Südafrika und Mosambik mit Theater, Ausstellung und dem mobilen Klassenzimmer müssen wir leider wegen Corona auf nächstes Jahr verschieben«, sagt Fernando Tafish. Der bekannte Komiker aus Namibia leitet die Tournee im Rahmen des Projektes und ist berühmt für seine lustigen Straßenumfragen zu Themen der Umweltbildung, unter anderem auf Instagram.
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