Terror aus der Luft

Sebastian Bähr über die Pläne zur Anschaffung bewaffneter Drohnen

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 1 Min.

Vor rund einem Jahr war ich mit dem Kollegen Philip Malzahn auf einer Recherchereise in Nordsyrien. Die Türkei hatte kurz zuvor eine völkerrechtswidrige Invasion in die Region gestartet. Die hochgerüstete Nato-Armee und ihre islamistischen Verbündeten besetzten einen Landstreifen und brachten immenses Leid über die Bevölkerung. Von all den Schrecken des Krieges - von denen wir nur einen Teil mitbekamen - haben bei mir vor allem die türkischen Kampfdrohnen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Nicht nur für die Verteidiger, sondern auch für die Notärzte und Zivilisten im Frontgebiet stellten diese einzig blanken, unberechenbaren Terror dar.

Von Erzählungen wussten wir: Wenn sie von oben kamen, blieb nur die Möglichkeit, still abzuwarten und nicht die Fassung zu verlieren. Wer sich in Panik bewegte, starb. Rücksicht nahmen sie auf niemanden. Drohnen griffen in Rojava Ambulanzen an und unterstützten Kriegsverbrechen.

Dass auch die Bundesregierung eine solch grausame und unkontrollierbare Waffe beschaffen will, ist eine Schande und gehört bekämpft. Zwar ist die SPD nun vorerst leicht zurückgerudert - immerhin -, aber damit hat sie die Frage letztlich nur vertagt. Wenn sie nach der nächsten Bundestagswahl wieder auf der Agenda stehen sollte, braucht es massiven Protest.

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