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Mitte November startete die nd-Solidaritätsaktion. Katja Neuendorf von SODI stellt das Vorhaben vor
Schon eine kleine Spende erreicht viel! Auch in diesem Jahr heißt es zu Weihnachten: »Teilen macht satt«. Mit bisher 23 078,95 Euro zeigen Sie, die nd-Leser*innen, erneut, dass Solidarität auch in einem besonderen Jahr wie 2020 ungebrochen ist. Die Organisationen INKOTA, Weltfriedensdienst und SODI und vor allem die Menschen in den Projekten bedanken sich herzlich für diese großartige Halbzeitbilanz. Aber natürlich ist es noch ein weiter Weg bis zu den angestrebten Spenden von 70 000 Euro. In diesem Jahr kommen die Spenden der nd-Solidaritätsaktion Projekten in Simbabwe, Vietnam und dem Südlichen Afrika zugute.
Simbabwe: Mit- und voneinander lernen
Für die Kleinbäuerinnen und -bauern in der Trockensavanne im Osten Simbabwes ist der üppige Waldgarten von Chaseyama mehr als eine Hoffnung. Hier wird Wüste in Lebensraum verwandelt. Gegründet als Nachbarschaftsinitiative, betreibt PORET, Partnerorganisation des Weltfriedensdienstes, den Waldgarten als agrarökologisches Trainingszentrum für Trockenregionen. Hierher kommen die Menschen, um mit- und voneinander zu lernen, wie sie ihre ausgelaugten Felder wieder fruchtbar und widerstandsfähig gegen die Klimakrise machen können. Das Projekt zeigt den Kleinbauernfamilien damit einen klaren Weg aus chronischer Armut, Hunger und Umweltzerstörung.
Familien, die oft weniger als zwei Hektar Land haben, können sich auf diese Weise selbst versorgen. »Die Grundlage der simbabwischen Küche bildet Mais, aus dem ein fester Brei, Sadza genannt, gekocht wird - ein bisschen einseitig«, erklärt Julious Piti, der Gründer der Selbsthilfeinitiative. Er führt weiter aus: »Schon 100 Euro sorgen dafür, dass die Familien in Simbabwe Saatgut für einen Hektar Bohnen und Hirse bekommen und sich so ausgewogen ernähren können.« Piti ruft deshalb mögliche Spender auf: »Helfen Sie mit, Wüste in Lebensraum zu verwandeln. Schenken Sie Zukunft!«
Vietnam: Verantwortung teilen - Beteiligung stärken!
In Vietnam freuen sich die Projektteilnehmer*innen und die Mitarbeiter*innen der INKOTA-Partnerorganisation DWC darüber, dass die Soliaktion so gut angelaufen ist. Sie hoffen darauf, dass sie mit den weiteren Spenden noch mehr Kleinprojekte finanzieren können, die sie in ihren Dörfern umsetzen wollen. Denn welche Probleme in den ländlichen Gemeinden Vietnams zuerst angegangen werden und wie - das entscheidet bisher meist die Distriktverwaltung. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Auftrag für den Bau einer Lagerhalle gegeben wird, obwohl den Menschen mit einer Bewässerungsanlage mehr gedient wäre. Das soll mit dem DWC-Projekt geändert werden. In der Gemeinde Tan Loi zum Beispiel, etwa 90 Kilometer nördlich von Hanoi, entscheiden die Bewohner*innen inzwischen selbst, welche Maßnahmen am dringendsten benötigt werden - und setzen sie eigenverantwortlich um. Obwohl die Gelder größtenteils von der lokalen Regierung kommen, entscheiden die Bewohner*innen, wofür sie verwendet werden. DWC ermutigt die Teilnehmer*innen, eigene Lösungsvorschläge zu entwickeln, und berät sie bei der Planung und Umsetzung ihrer Kleinprojekte. Ein Erfolg, den Sie mit Ihrer Spende vervielfachen - herzlichen Dank!
Südliches Afrika: Erfahrung teilen - dem Klimawandel trotzen
»2021 wollen wir unser Lernmodul für Agrarökologie finalisieren, weitere Trainings mit Schüler*innen und Kleinbäuerinnen und -bauern durchführen und vieles mehr«, sagt Sophia Nuuyuni, Umweltpädagogin von EduVentures aus Namibia. »Wir danken unseren Freunden in Deutschland. Sie machen unsere Arbeit möglich.« Für die Menschen im Südlichen Afrika ist die Klimakrise schon heute massiv spürbar. Extreme Wetterereignisse und die höchsten Temperaturzunahmen der südlichen Hemisphäre erschweren vor allem das Leben der ländlichen Bevölkerung. Diese lebt oft von Subsistenzwirtschaft. Hinzu kommen der Verlust von traditionellem Wissen über Pflanzen und fehlendes Wissen über nachhaltige Anbaumethoden. Existenzängste, Ernährungsunsicherheit und weitreichende Umweltschäden sind die Folgen. Gemeinsam mit vier Partnerorganisationen aus Namibia, Mosambik und Südafrika stärkt SODI den Erfahrungsaustausch in Süd-Süd-Partnerschaften. Durch Umweltbildung und Trainings in ökologischen Anbaumethoden erlangen Schüler*innen und Kleinbäuer*innen Wissen, um ihre Ernährung zu sichern. Denn nur wer die Zusammenhänge zwischen Umwelt, Klima und Landwirtschaft versteht, kann nachhaltige Lösungen schaffen.
Überweisungsformular und Dossier: dasnd.de/Soliaktion, dasnd.de/Solispende
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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