Kaufen, kaufen, kaufen?

Daniel Lücking über die gefühlte Einsatzbereitschaft der Truppe

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Maximal zu 50 Prozent einsatzbereit sieht der Vorsitzende des Vereins Deutscher Bundeswehrverband, André Wüstner, seine Truppe. Sein Arbeitgeber, das Verteidigungsministerium, das die Hoheit über das Zahlenwerk hat, will 74 Prozent Einsatzbereitschaft erkennen. Ja was denn nun? Lange etabliert sei die Datenbasis und »seit Jahren nach einer einheitlichen Bezugsgröße« ermittelt, erläutert der Sprecher des Ministeriums in der Bundespressekonferenz, und der Truppenalltag könne »im Einzelfall« etwas deutlich anderes sein.

Die Einigkeit, die bei den Zahlen nicht herzustellen ist, wenn quasi der Betriebsratsvorsitzende den Arbeitgeber in einem Interview in der Zeitung »Welt« öffentlich anzählt, herrscht dann aber wieder beim Lösungsansatz. Man will eine »nachhaltige Finanzierung für notwendige Projekte« - übersetzt: mehr Geld. Die Truppe stellt sich seit Jahren in einer kaum auszuhaltenden Notlage dar und ist stets bereit, mehr Geld zu verlangen. Die Reduzierung der Aktivitäten gilt eher als Drohkulisse denn als Lösung. Doch warum nicht die Bundeswehr-Stärke in Kriegs- und Krisengebieten auf 74 Prozent oder gar 50 Prozent runterfahren? Oder besser ganz einstellen, bis die Truppe wieder weiß, wie es ihr eigentlich geht.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -