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Bolivien führt Reichensteuer ein
Staat rechnet mit Einnahmen von 100 Millionen Bolivianos im Jahr
La Paz. Boliviens Präsident Luis Arce hat ein Gesetz erlassen, mit dem das südamerikanische Land eine Steuer auf Vermögen von mehr als 30 Millionen Bolivianos (rund 3,56 Mio Euro) erhebt. »Die Steuer wird nur 152 Personen erreichen«, schrieb Arce, seit November Staatschef des Andenstaates, auf Twitter am Montagabend (Ortszeit). »Der Nutzen wird Tausenden von bolivianischen Familien zugutekommen.« Die Sätze der Sondersteuer liegen zwischen 1,4 und 2,4 Prozent in mehreren Stufen.
Der bolivianische Kongress in La Paz, in dem die linke MAS-Partei von Arce, Wirtschaftsminister in der Regierung von Evo Morales, und dem Ex-Präsidenten über eine große Mehrheit verfügt, hatte das Gesetz zuvor verabschiedet.
Wirtschaftsminister Marcelo Montenegro schätzte, dass damit etwa 100 Millionen Bolivianos in die Kasse kommen würden. Oppositionsparteien und Unternehmer äußerten ihre Bedenken zu der Steuer, die sie als Abschreckung für Investitionen betrachten. Die Gegner schlugen vor, die Einnahmen aus der Steuer ausschließlich für den Kampf gegen das Coronavirus zu verwenden.
In Bolivien, einem Staat mit 11 Millionen Einwohnern, haben sich rund 155.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 9000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Zahl der Infizierten ist in den drei größten Städten - Santa Cruz, La Paz und Cochabamba - zuletzt enorm gestiegen. dpa/nd
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