- Politik
- »Reporter ohne Grenzen"
Petition gegen Auslieferung von Assange an USA eingereicht
»Reporter ohne Grenzen« fordert die Freilassung des US-amerikanischen Wikileaks-Gründers
Berlin. Wenige Tage vor der erwarteten Entscheidung im Auslieferungsverfahren von Julian Assange hat die Organisation »Reporter ohne Grenzen« eine Petition gegen eine Auslieferung des Wikileaks-Gründers bei der britischen Regierung eingereicht. Die Liste umfasse mehr als 108.000 Unterschriften, teilte die Organisation am Freitag in Berlin mit. »Reporter ohne Grenzen« forderte, Assange sofort freizulassen und ihn nicht länger für seine Beiträge zu journalistischer Berichterstattung zu verfolgen. Am Montag soll ein Londoner Gericht entscheiden, ob Großbritannien dem Auslieferungsersuchen der USA stattgeben soll.
Die US-Anklage gegen Assange sei eindeutig politisch motiviert, sagte der Geschäftsführer von »Reporter ohne Grenzen«, Christian Mihr. Die USA wollten »ein Exempel statuieren und eine abschreckende Wirkung auf Medienschaffende überall auf der Welt erzielen«. Wenn sie mit ihrem Auslieferungsantrag erfolgreich seien und Assange vor Gericht stellten, drohe dasselbe Schicksal künftig jedem Journalisten und jeder Journalistin weltweit, die geheime Informationen von öffentlichem Interesse veröffentlichen, so Mihr.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Das Auslieferungsverfahren in London hatte im Februar 2020 begonnen. Es wird erwartet, dass beide Seiten Berufung einlegen werden, sollte die Entscheidung am Montag nicht zu ihren Gunsten ausfallen.
Die USA werfen dem 49-jährigen Australier Spionage und Geheimnisverrat vor. Hintergrund ist die Veröffentlichung von geheimen militärischen und diplomatischen Dokumenten auf der Plattform Wikileaks im Jahr 2010. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.