PKV zahlt die teure Augen-OP nicht
zusatzkosten
Ein Senior litt am Grauen Star und ließ sich in einer Klinik in Köln die Augen operieren. Dabei wurde neben einem Skalpell auch ein Femtosekundenlaser verwendet. Dafür berechnete der Mediziner 2200 Euro zusätzlich. Damit kostete die Operation - ohne Materialkosten - mehr als doppelt so viel wie eine Operation nur mit dem Skalpell.
Unüblich ist diese Vorgehensweise nicht: Seit Einführung dieser Lasertechnik 2016 berechnen Operateure bei »Kataraktoperationen« (Grauer Star) häufig den Betrag, den sie bei einer »intraoperativen Strahlenbehandlung mit Elektronen« verlangen könnten. Die private Krankenversicherung des Patienten lehnte es jedoch ab, die Zusatzkosten für den Lasereinsatz zu erstatten.
Das Oberlandesgericht Düsseldorf (Az. I-4 U 162/18) wies die Klage des Versicherungsnehmers auf volle Kostenübernahme ab. Nach der Gebührenordnung von 1996 dürften Augenärzte bei diesem Eingriff nur einen geringen Zuschlag für Lasereinsatz berechnen. Danach beträgt die OP-Leistung insgesamt nur rund 1860 Euro.
Ein Sachverständiger hatte dem OLG erläutert, dass der Lasereinsatz die bewährte Operationstechnik mit dem Skalpell optimiere. Es sei aber keine selbstständige ärztliche Leistung. OnlineUrteile.de
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.