- Kommentare
- Liebknecht-Luxemburg-Gedenken
Demonstration mit Risiko
Andreas Fritsche über die diesjährige Liebknecht-Luxemburg-Ehrung
Seit vielen Jahrzehnten werden an jedem zweiten Sonntag im Januar in Berlin-Friedrichsfelde Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg geehrt. Dieses Datum hat sich fest eingeprägt. Man sollte es darum auch bei noch so großen Problemen nur im absoluten Ausnahmefall ändern. Die berechtigte Frage lautet nun aber: Ist die Coronalage ein solcher Ausnahmefall? Die Linke und das Bündnis »LL-Demo« machten es sich ihre Entscheidung nicht leicht. Die Linke verschiebt das stille Gedenken auf den 14. März. Das Bündnis hält daran fest, die Demonstration am 10. Januar zu veranstalten.
Ganz gewiss sind die Erinnerung an Liebknecht und Luxemburg, der Kampf gegen Militarismus und Krieg sowie das Eintreten für eine sozialistische Gesellschaft gerade heute wichtig. Aber eine Demonstration bleibt trotz Abstand und Maske ein Gesundheitsrisiko, auch wenn sie vermutlich nicht die 10.000 Teilnehmer zählen wird, die angemeldet sind. Die Reihen grob durchgezählt waren es im vergangenen Jahr leider nur rund 5000. Unter den jetzigen schwierigen Bedingungen wäre bereits das eine hohe Zahl.
Es muss nun jeder für sich entscheiden, ob er am Sonntag hingeht und sich der Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus aussetzt. Hoffen wir, dass dies am 14. März 2021 und am 9. Januar 2022 gar keine Frage ist.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!