Aue geht zuversichtlich in die nächsten Wochen
Der FC Erzgebirge muss nach dem 0:3 gegen Greuther Fürth und vor weiteren Spielen gegen Spitzenteams an Feinheiten arbeiten
Die Klatsche von Fürth abgehakt, den Tabellenführer im Blick: Für die Fußballer von Zweitligist FC Erzgebirge Aue liegt der Fokus in den kommenden Tagen auf dem Heimspiel am Freitagabend gegen den Hamburger SV. »Da haben wir das nächste dicke Brett zu bohren. Vergangenes Jahr konnten wir den HSV ärgern. Um dieses Wunder zu wiederholen, müssen wir in dieser Woche hart an den Feinheiten arbeiten«, sagte Kapitän Martin Männel.
Ende Februar 2020 hatte Aue überraschend deutlich mit 3:0 gegen Hamburg gewonnen. Für den nächsten Erfolg müssen sich die Sachsen im Vergleich zum enttäuschenden Auftritt in Fürth aber in mehreren Bereichen steigern. Größtes Manko waren die eigenen Patzer vor den Gegentoren. »So blöd das klingt: Ich glaube, dass wir trotz des 0:3 ein akzeptables Auswärtsspiel gemacht haben. Wir haben uns aber durch eigene Fehler alles kaputt gemacht«, äußerte sich Trainer Dirk Schuster verärgert über das leichtsinnige Abwehrhalten seiner Mannschaft.
Geschenkte Gegentreffer
Speziell Louis Samson sah vor dem 0:2 nicht gut aus. Der Abwehrspieler hatte den Ball am eigenen Strafraum an Sebastian Ernst verloren, dessen Vorlage Branimir Hrgota anschließend mühelos verwandelte. »Da fehlen mir die Worte, das Tor haben wir selber gemacht«, sagte der Trainer. Dazu sah der 53-Jährige Schwächen bei den vorgetragenen Angriffen: »Die Umschaltbewegungen unsererseits waren relativ schnell beendet. Bei den Fürthern sah das ein bisschen anders aus. Da haben wir noch viel Arbeit vor uns und müssen einiges tun.«
Nachdem seine Mannschaft in diesem Kalenderjahr auch schon in Paderborn und gegen Düsseldorf verloren hatte, zog Schuster nach dem Fürth-Spiel ein ehrliches Fazit. »Wir haben wieder einmal gesehen, dass wir nicht diese Qualität wie die Spitzenmannschaften haben. Wir haben ganz oben überhaupt nichts verloren«, meinte der Coach.
Nach der siebten Saisonniederlage liegen die Erzgebirger dennoch weiter im gesicherten Mittelfeld. Deshalb verwies Kapitän Männel auch auf die positiven Aspekte: »Wir haben aus der englischen Woche sechs Punkte geholt. Das ist für Auer Verhältnisse richtig gut. Auch 28 Punkte nach 19 Spielen sind auf unserem Weg zum Klassenerhalt riesig.«
Solides Fundament
Wie wertvoll das Polster auf die Abstiegszone sein kann, zeigt der Blick auf die nächsten Aufgaben. Nach dem Spiel HSV heißen die Gegner Heidenheim, Bochum, Kiel und Hannover. »Wir haben in den nächsten Wochen noch ein paar Brocken vor uns. Aber wir haben auch ein solides Fundament, um unser Ziel zu schaffen«, betonte Männel.dpa/nd
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