Studie: Sinti und Roma bei Bildung benachteiligt

Zwei Drittel aller Befragten fühlen sich wegen ihrer Zugehörigkeit diskriminiert

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Mannheim. Einer neuen Studie zufolge sind deutsche Sinti und Roma in der Bildung weiter benachteiligt. Eine von der EU-Kommission geforderte nationale Strategie mit gezielten Förderprogrammen sei von der Bundesregierung noch nicht umgesetzt worden, kritisierte die bundesweite Arbeitsgemeinschaft der RomnoKher mit Sitz in Mannheim am Mittwoch. Für die Studie der Arbeitsgemeinschaft wurden von September bis Dezember 2020 rund 700 einheimische und zugewanderte Roma und Sinti aus allen Bundesländern befragt.

Ebenso wie 2011 habe die Studie alarmierende Zahlen zur Diskriminierung ergeben, hieß es. Insgesamt zwei Drittel aller Befragten fühlten sich heute wegen ihrer Zugehörigkeit diskriminiert, davon etwa 80 Prozent auch im Bildungssystem. Immer noch hätten 40 Prozent der 18- bis 50-jährigen Roma und Sinti keinen beruflichen Abschluss. Hier habe sich die Lage seit Jahrzehnten nicht verändert, erklärte die Arbeitsgemeinschaft. Zudem hätten 15 Prozent der unter 30-Jährigen die Schule ohne Abschluss verlassen.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigten aber auch die gestiegenen Erwartungen und Potenziale der Minderheit, hieß es weiter. Für 85 Prozent aller Befragten gehört es demnach es zu ihrem kulturellen Selbstverständnis, die Sprache der Roma und Sinti »Romanes« zu sprechen. Knapp ein Viertel der Befragten spreche mindestens drei Sprachen. epd/nd

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