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Nicht fürs Depot
Ulrike Henning sieht viele Gründe für mehr Flexibilität beim Impfen
Die Europäische Union hat sich für ihre 448 Millionen Einwohner Bezugsrechte für potenziell zwei Milliarden Impfdosen gegen Sars-CoV-2 gesichert, Stand Ende Dezember. Ähnlich verhält sich die Disproportion bei den Beschaffungsaktivitäten Deutschlands. Auch wenn langsam absehbar ist, dass Impfauffrischungen nötig sein könnten, ist die Bildung von derart großen Reserven eine Zumutung. Unter anderem für ärmere Staaten, die nur auf ihre Zuteilung aus der Covax-Initiative warten können.
Anders gelagert sind die Ansprüche hierzulande, bei denen Berufs- und Betroffenengruppen entweder in der Priorisierungsliste nach vorne oder bestimmte Impfstoffe dann doch nicht in Anspruch nehmen wollen. Da die Ständige Impfkommission offenbar kein Problem damit hat, wenn ihre Empfehlung zur Reihenfolge politisch verändert wird, sollten Bund und Länder so schnell und flexibel wie möglich handeln. Steigende Inzidenzen sind ein weiteres Argument dafür. Was an Vakzinen da ist, sollte verwendet werden. Die Logistik steht, es braucht jetzt nur Entscheidungen. Je schneller alle Impfwilligen hierzulande versorgt sind, um so früher können Reserven aufgelöst und anderen Staaten übergeben werden. Das ist eine der geringste Erwartungen an das reiche Deutschland.
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