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Ein bisschen Steuergerechtigkeit
Simon Poelchau über Erfolge bei der Konzernbesteuerung
Es überrascht schon, wie schnell gute Nachrichten untergehen können. Da machen die USA am Rande des G20-Finanzministertreffens den Weg frei für eine stärkere Besteuerung internationaler Konzerne und die Medienresonanz ist gleich null. Dabei ist es kein Zufall, dass der Fortschritt jetzt kommt.
Krisenzeit sind immer auch Zeiten, in der die Frage nach Gerechtigkeit gestellt wird: Wer gibt wie viel für die Finanzierung des Gemeinwesens? So war es kein Wunder, dass im Zuge der letzten Finanzkrise Rufe nach der stärkeren Besteuerung von hohen Einkommen und Vermögen sowie der Unternehmensgewinne rund um den Globus laut wurden, als die Bevölkerung die Folgen der Krise zu spüren bekamen. So ist es auch kein Zufall, dass gerade jetzt, während der Coronakrise, endlich Entscheidungen getroffen werden. Die zahlreichen Berichte über die unverschämten Steuervermeidungspraktiken der Konzerne dürften auch dazu beigetragen haben.
Dass der Durchbruch innerhalb der G20 nicht allein an der neuen Regierung in Washington lag, zeigt der Umstand, dass sich die EU-Wirtschaftsminister vergangene Woche auf mehr Transparenz bei der Konzernbesteuerung einigten. Konzerne sollen bald zumindest offenlegen müssen, wo sie wie viele Steuern zahlen. Auch das ist ein Erfolg für die Allgemeinheit.
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