Zahlreiche Kombi-Produkte überzeugen

im Test: Rechtsschutzversicherungen 2021

  • Markus Hamer
  • Lesedauer: 3 Min.

Für den Verbraucher ist die Wahl nicht einfach: Reicht ein günstiger Tarif oder ist ein großer Leistungsumfang wichtiger? Dass auch beides zugleich möglich ist, zeigt der Test, bei dem das Deutsche Instituts für Service-Qualität (DISQ) die Kombi-Produkte (Privat, Beruf und Verkehr) von 13 Rechtsschutzversicherern unter die Lupe genommen hat.

Erhebliche Kostenunterschiede

Verbraucher, die primär auf die Kosten schauen, tendieren zu günstigeren Basis-Tarifen. In dieser Produktkategorie gibt es allerdings ein großes Preisgefälle und damit ein hohes Sparpotenzial. Wer sich für den günstigsten anstelle des teuersten Basis-Tarifs entscheidet, kann im Einzelfall sogar über zwei Drittel der Kosten sparen. Der Unterschied beträgt jährlich je nach Kundenprofil (Single, Paar, Familie) bis zu 450 Euro (Rechtsschutz ohne Selbstbehalt) bzw. etwa 140 Euro (mit 150 Euro Selbstbeteiligung).

Lohnend ist ein Kostenvergleich auch bei den leistungsstarken Premium-Tarifen. Hier liegt das maximale Sparpotenzial bei bis zu 57 Prozent. Dadurch lässt sich in der Mehrzahl der getesteten Szenarien eine Ersparnis von über 250 Euro pro Jahr erzielen.

Dass der Preis allein nicht glücklich macht, gilt zweifellos auch für Rechtsschutzversicherungen, denn der Leistungsumfang variiert teils deutlich. Während die Premium-Tarife durchweg gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen, weisen die Leistungen der Basis-Tarife eine erstaunlich hohe Bandbreite auf und reichen von »sehr gut« bis lediglich »ausreichend«.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Test deckt auf, dass die Basis-Tarife von drei Anbietern leistungsstärker sind als viele der teureren Premium-Versicherungen. Andererseits sind Basis-Tarife nicht per se günstig; mit einigen Premium-Tarifen lässt sich gegenüber jenen Basis-Produkten, die sich als relativ teuer erweisen, sogar sparen.

Vor allem die Kombi-Produkte von fünf Rechtsschutzversicherern können überzeugen und erzielen ein sehr gutes Qualitätsurteil. Der Test ist ein positives Signal für Verbraucher - es gibt am Markt günstige und zugleich leistungsstarke Rechtsschutzversicherungen.

Die besten Rechtsschutzversicherer

Testsieger ist Auxilia mit dem Qualitätsurteil »sehr gut«. Der Anbieter überzeugt mit seinem Basis- und Premium-Tarif aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz mit hervorragenden Leistungen. Sowohl bei den speziellen Leistungen und den allgemeinen Leistungs-/Tarifmerkmalen als auch bei den Vertragsbedingungen und dem Versicherungsumfang schneidet das Unternehmen im Vergleich am besten ab. Auch in der Kostenanalyse setzt sich Auxilia mit attraktiven Jahresprämien (Tarifkosten) an die Spitze, was zum deutlichen Gesamtsieg führt.

Den zweiten Rang belegt der Roland Rechtsschutz ebenfalls mit einem sehr guten Gesamtergebnis. Im Rahmen der Leistungs- und Kostenanalyse erzielt das Unternehmen sehr gute Resultate. Insbesondere der Basis-Tarif mit 150 Euro Selbstbehalt überzeugt in punkto Leistungen in Verbindung mit einer vergleichsweise attraktiven Beitragshöhe und zählt in diesem Bereich zu den Top-3-Produkten.

Auf Platz drei positioniert sich WGV mit dem Qualitätsurteil »sehr gut«. Der Basis-Tarif mit 150 Euro Selbstbehalt erweist sich als der günstigste im Test. Die Basis-Variante ohne Selbstbeteiligung sowie die beiden Premium-Produkte sind im Anbietervergleich die jeweils zweitgünstigsten. In der Leistungsanalyse erzielen die unterschiedlichen Kombi-Produkte jeweils gute bis sehr gute Leistungen. Ebenfalls das Qualitätsurteil »sehr gut« erhielten auf den Plätzen 4 und 5 die Versicherungen Adam Riese und Itzehoer.

Das DISQ testete 13 Rechtschutzversicherer. Untersucht wurden die angebotenen Kombi-Produkte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz. In der Leistungsanalyse wurden allgemeine Tarifmerkmale, produktspezifische Leistungen, Vertragsbedingungen und Versicherungsumfang untersucht. Die Erhebung der Daten erfolgte auf Basis offizieller Unternehmensanfragen an 20 große Rechtsschutzversicherer (Datenstand vom 1. Januar 2021).

Der Autor ist Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ).

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