Weiter wie gehabt

Peter Steiniger über die EU-Abschottungspolizei Frontex

  • Peter Steiniger
  • Lesedauer: 1 Min.

Die EU-Grenzagentur mit Sitz in Warschau erzeugt gerade viel Nebel. Die Vorwürfe, Frontex habe illegale Zurückweisungen von Asylbewerbern durch die griechische Küstenwache geduldet, sollen aus den Augen der Öffentlichkeit verschwinden. Die jetzt abgeschlossene Untersuchung erfolgte durch eine interne Arbeitsgruppe. Der gelang es, einen Fall nach dem anderen nicht aufzuklären. Das Prinzip »Eine Hand wäscht die andere« in der Zusammenarbeit von Frontex- und nationalen Grenzschützern soll künftig durch das »Vier-Augen-Prinzip« ersetzt werden, rät das zahnlose Gremium. Sein Bericht ohne Resultate gaukelt Aufklärung nur vor. Herauslesen lässt sich, dass Frontex bei Verdachtsfällen von Grundrechtsverletzungen keine Eile kannte, diesen nachzugehen. »Jede Art von rückgreifender Einmischung zur Anpassung operativer Daten sollte vermieden werden« - höflicher als so kann man Vertuschung kaum umschreiben.

Während Frontex auf Grundrechte pfeift, Menschenleben in Gefahr bringt und sich selbst entlastet, kriminalisiert in EU-Staaten die Justiz immer dreister die zivilen Seenotretter. Schließlich pfuschen diese der Politik einer rigiden und abschreckenden Flüchtlingsabwehr ins Handwerk. Unbeeindruckt vom Frontex-Skandal will die EU-Kommission die Agentur dafür ausbauen und ihre Polizisten bewaffnen. Das ergibt ein klares Bild.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.