Gefährlicher Corona-Sonderweg

Andreas Fritsche über Lockerungen und Impfen in Brandenburg

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Es lässt sich darüber streiten, an welchen Zahlen sich die Politik bei ihren Corona-Maßnahmen orientiert: an den Neuinfektionen, den Toten oder den freien Betten auf Intensivstationen. Jetzt streiten Bundespolitiker mit dem Land Brandenburg, ob dessen Eindämmungsverordnung der Einstieg in einen Sonderweg sei, bei dem Lockerungen erst viel zu spät zurückgenommen werden. Aber warum wird überhaupt gelockert?

Die Zahl der Neuinfektionen in Brandenburg sinkt zwar noch leicht, aber es gibt immer mehr Ansteckungen mit aggressiven Mutationen. Darum sieht Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) Lockerungen skeptisch. Da sollte man auf sie hören. Hier weiß die Ärztin, wovon sie spricht. Die seit Montag geltenden Lockerungen erinnern an die Zeit unmittelbar vor dem Lockdown im Herbst. Die Werte stiegen bereits, aber es wurden dennoch wieder einige Fußballfans in die Stadien gelassen.

Derweil fällt es schwer, Nonnemacher zuzuhören, wenn sie darüber redet, dass es jetzt endlich mit den Impfungen vorangehen werde. In dieser Hinsicht hat sie leider schon so viel versprochen und dann klappte es wieder nicht. Fakt ist: Brandenburg bildet bei den Impfungen bundesweit das Schlusslicht - ein Sonderweg, den das Land schnell verlassen sollte.

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