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Deutsche Waffen gehen immer noch gut

Waffenexporte gehen leicht zurück, bleiben aber weltweit auf ähnlich hohem Stand - selbst im Pandemiejahr 2020

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Berlin. Nach Jahren des starken Wachstums haben sich die weltweiten Rüstungsexporte auf einem nahezu unverändert hohen Niveau eingependelt. Das Gesamtvolumen der weltweiten Exporte großer Waffenarten von 2016 bis 2020 lag auf dem Niveau des Zeitraums von 2011 bis 2015, wie aus dem am Montag veröffentlichten Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht.

Ob die Gesamtausfuhren von Großwaffen auf Dauer und angesichts der Folgen der Corona-Krise langfristig abflachen, lässt sich nach Ansicht der Friedensforscher noch nicht abschätzen. »Es ist zu früh, um zu sagen, ob die Zeit des raschen Wachstums der Waffenlieferungen der vergangenen zwei Jahrzehnte vorbei ist«, sagte der Sipri-Rüstungsexperte Pieter Wezeman.

Manche Länder könnten ihre Waffeneinfuhren wegen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zwar überdenken. Zugleich hätten mehrere Staaten selbst 2020 große Rüstungsverträge unterzeichnet. Das Forschungsinstitut Sipri geht es in den Berichten um langfristige internationale Trends. Da das Volumen der Waffenlieferungen von Jahr zu Jahr stark schwanken kann, legt das unabhängige Institut den Fokus auf Fünfjahreszeiträume. Auch wenn die Forscher somit keine Volumenzahlen für das Corona-Jahr 2020 nannten, wiesen sie auf einen starken Rückgang der globalen Waffenlieferungen im abgelaufenen Jahr hin: Ihr Wert habe 2020 um 16 Prozent niedriger gelegen als 2019.

Entgegen dieses Rückgangs ist auffällig, dass Deutschland trotzdem laut Sipri seine Rüstungsexporte deutlich steigern konnte. Das Gesamtvolumen der aus Deutschland gelieferten Waffen wuchs zwischen den beiden Zeiträumen um 21 Prozent, wie Sipri ausführte. 5,5 Prozent der weltweit exportierten Waffen stammten damit von der hiesigen Rüstungsindustrie. Die wichtigsten Käufer waren Südkorea, Algerien und Ägypten. Greenpeace kritisierte die deutschen Waffenverkäufe. Wenn die Bundesrepublik international Verantwortung übernehmen wolle, müsse sie Exporte in Staaten stoppen, »in denen Militärs und korrupte Politiker auf Kosten der Bevölkerung ihre Aufrüstungsfantasien vorantreiben«, erklärte der Greenpeace-Abrüstungsexperte Alexander Lurz.

Auch die USA und Frankreich erhöhten ihre Rüstungsausfuhren. Die US-Exporte weiteten ihren Anteil am gesamten Handelsvolumen von 32 auf 37 Prozent aus. Fast die Hälfte der Waffen aus den Vereinigten Staaten wurden laut Sipri in den Nahen Osten geliefert, Hauptabnehmer war demnach Saudi-Arabien. Frankreich verzeichnete ein Plus von 44 Prozent.

Deutliche Einbußen mussten dagegen die Waffenhersteller in Russland und China hinnehmen. Dennoch blieb Russland der zweitgrößte Waffenexporteur der Welt.

Während Russland und China weniger Waffen verkauften, steigerten die Staaten des Nahen Ostens ihre Rüstungskäufe nach Angeb von Sipri enorm. Der weltweit größte Waffenimporteur Saudi-Arabien steigerte sein Kaufvolumen um 61 Prozent, der Zuwachs in Katar belief sich sogar auf 361 Prozent. Agenturen/nd

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