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Dammbruch in Europa
Cyrus Salimi-Asl über Kosovos Botschaftseröffnung in Jerusalem
Der Damm ist gebrochen: Kosovo hat als erstes europäisches Land seine Botschaft in Jerusalem eröffnet - nicht in Tel Aviv. Man fragt sich, was den kleinsten und jüngsten Balkan-Staat antreibt, seine Botschaft nicht in Tel Aviv zu errichten, im Einklang mit dem Völkerrecht, sondern in Jerusalem, das gemäß zahlreicher UN-Resolutionen einen besonderen Status genießt? Diese Entscheidung der Regierung in Pristina folgt kurz nach der Anerkennung des Kosovo als souveräner Staat durch Israel. Der Tauschhandel hätte nichts Besonderes, wenn die kosovarische Regierung Tel Aviv gewählt hätte. So aber gibt Pristina ein politisches Statement ab zugunsten Israels und seiner Besatzungspolitik.
Je mehr Staaten ihre Botschaften in Jerusalem ansiedeln, desto deutlicher wird Israel die Stadt Jerusalem - völkerrechtswidrig - zur Hauptstadt deklarieren. Steter Tropfen höhlt den Stein. Hinter dieser Strategie ziehen die USA die Fäden. Sie sind ein wichtiger Verbündeter des Kosovo und unterhalten dort auch eine größere Militärbasis, Camp Bondsteel. Für Kosovo, das mehrheitlich muslimisch ist, zählen allein diplomatische Erfolge bei der Anerkennung der Souveränität. Und Unterstützung durch die USA in Europa und gegen den »Erzfeind« Serbien.
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