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Was wirkt
Steffen Schmidt über Risiken des Astra-Zeneca-Impfstoffs
Was wirkt, hat zumeist auch unerwünschte Nebenwirkungen. Das ist bei Verhütungsmitteln nicht anders als bei Impfungen. Ein Vergleich, der gerade bei der aktuellen Debatte über den Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca nahe liegt. Sowohl bei der Pille - nützlich, aber selten lebensrettend - als auch bei dem Impfstoff AZD1222 wird über Thrombosen als gefährliche Nebenwirkung diskutiert.
Es gibt freilich Unterschiede: Bei den Hormonpräparaten zur Empfängnisverhütung ist das Risiko einer Thrombose wenigstens um den Faktor 10 höher, wenn es sich meist auch um weniger bedrohliche Gerinnsel in den Beinvenen handelt. Bei AZD1222 wurden kurz nach Impfungen einige wenige Thrombosen in Hirnvenen beobachtet, die in mehreren Fällen tödlich wirkten.
Für die Arzneimittelbehörden warf dies die Frage auf: zufällige Aufeinanderfolge oder ursächlicher Zusammenhang? Eine abschließende Antwort gibt es nicht. Sicher ist derzeit nur, es ist eine sehr seltene Nebenwirkung. In Großbritannien, wo bereits mehr als zehn Millionen Dosen des Astra-Zeneca-Impfstoffs gespritzt worden sind, wurden ganze zwei Fälle solcher Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung beobachtet. Wenn man sich nur den Beipackzettel eines gewöhnlichen frei verkäuflichen Schmerzmittels in Gänze durchliest, so findet man dort gleich mehrere gefährliche Nebenwirkungen, die deutlich häufiger auftreten können.
Gemessen an der Zahl der Toten und zum Teil längerfristig gesundheitlich beeinträchtigten Menschen durch eine Infektion mit Sars-CoV-2 erscheint jedenfalls das Risiko einer gefährlichen Impfnebenwirkung außerordentlich gering.
Und die laufende Kontrolle von Impfstoffnebenwirkungen durch die Zulassungsbehörden auf nationaler und EU-Ebene - das zeigt der Fall AZD1222 - funktioniert um einiges besser als seinerzeit bei den hormonellen Verhütungsmitteln der neuesten Generation.
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