Werbung

Mittel gegen soziale Ungleichheit

Simon Poelchau über Verdienstunterschiede zwischen Unternehmen mit und ohne Tarifbindung

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn es um die Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit geht, dann wird häufig auch eine Maßnahme genannt, die auf den ersten Blick nichts direkt mit Umverteilung zu tun hat: die Stärkung von Gewerkschaften. Dabei sind starke Arbeitnehmer*innenvertretungen eine notwendige Bedingung für höhere Löhne und damit auch für eine Reduzierung der Ungleichheit.

Wie wichtig der Beitrag der Gewerkschaften ist, zeigt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts. Demnach arbeiten die Beschäftigten in Betrieben ohne Tarifbindung wöchentlich im Schnitt 54 Minuten länger und verdienen dabei noch elf Prozent weniger als Kolleg*innen in Betrieben, die an Tarifverträge gebunden sind.

Dass dies so ist, ist verständlich. Schließlich steht ein Tarifvertrag dafür, dass die Angestellten organisiert und bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen. Der Chef kann sie nicht so gegeneinander ausspielen wie vereinzelte Angestellte, für die Gewerkschaft und Betriebsrat Fremdwörter sind.

Nur ist das Problem, dass die Tarifbindung seit Jahrzehnten abnimmt. Wenig überraschend steigt damit die soziale Ungleichheit.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.