Öffentlicher Druck ist notwendig

Sebastian Bähr über neue Enthüllungen im »Nordkreuz«-Komplex

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Fall ist brisant, wenn auch nicht überraschend: Sächsische Elite-Polizisten haben massiv Munition geklaut und damit ein nicht genehmigtes Training auf einem Schießplatz in Güstrow bezahlt. Und zwar bei einem mutmaßlich zeitweisen Mitglied der extrem rechten Prepper-Gruppe »Nordkreuz« und Kollegen des »Nordkreuz«-Gründers. Dass der Schießplatz nicht nur von allen möglichen Spezialeinheiten für Trainingsrunden besucht wurde, sondern offenbar auch extrem rechten Vernetzungsbestrebungen diente, scheint mittlerweile ein offenes Geheimnis. Das neue Wissen über das Verhalten der sächsischen Beamten ergibt in dem »Nordkreuz«-Komplex weitere Fragen: Was hatte der Empfänger der Munition damit vor? Welche Spezialeinheiten aus anderen Bundesländern hatten ebenfalls illegal Munition abgezwackt und zu dem Schießplatz verbracht? Inwiefern gab es Kontakt zwischen »Nordkreuz« und den Polizisten? Wer hatte Kontakt zu dem Netzwerk? Und wer wusste davon?

Zwei »Nordkreuz«-Mitgliedern wirft die Bundesanwaltschaft bisher Terror vor. Die Ermittlungen müssten nun zügig ausgeweitet werden. Doch dafür fehlt politischer Wille. Die Zerschlagung der rechten Netzwerke in den Sicherheitsbehörden wird ohne öffentlichen Druck nicht gelingen.

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