Nichts als Versprechungen

Simon Poelchau über zu wenig Schnelltests am Arbeitsplatz

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Bei Erklärungen und Selbstverpflichtungen sparen die Arbeitgeberverbände nicht mit großen Worten. Das war im Winter schon so, als es um Homeoffice zum Schutz vor der Pandemie ging, und so ist es nun auch beim Thema Corona-Schnelltests am Arbeitsplatz. Man wolle die Teststrategie von Bund und Ländern »mit aller Kraft unterstützen«, tönten BDI, BDA und Co. noch vor rund einem Monat. Doch die Realität sieht anders aus.

In einer Umfrage der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gab in der zweiten Märzhälfte noch nicht mal ein Viertel der befragten Beschäftigten an, dass es am Arbeitsplatz einen Zugang zu Corona-Tests hat. Das heißt, die überwiegende Mehrheit wird noch nicht am Arbeitsplatz getestet. So sieht eben die Realität aus, wenn man den Versprechungen der Arbeitgeber vertraut und sie nicht verbindlich zu einem Testangebot verpflichtet.

Beim Thema Homeoffice-Pflicht sah es nicht anders aus. Schließlich sind die Angestellten für die Unternehmen letztlich nur ein Produktions- und Kostenfaktor. Deshalb wehren sie sich auch so sehr gegen eine gesetzliche Verpflichtung. Wären die Chefs tatsächlich so gut wie sie behaupten, dann wären sie demgegenüber viel aufgeschlossener. Doch so bleibt das Büro eines der größten Ansteckungsorte.

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