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- Prozess um den Tod von George Floyd
Nur ein kleines Stück Gerechtigkeit
Ein Polizist ist verurteilt, das System aber noch intakt
Als der weiße Derek Chauvin am Dienstagabend in allen drei Anklagepunkten schuldig gesprochen wurde für den Mord an George Floyd, da ging ein kollektives Aufatmen durch die USA. Wenn dieses Urteil nicht gekommen wäre, dann wäre das halbe Land ausgeflippt. Aber: Das es Zweifel am Ausgang des Gerichtsverfahrens in Minneapolis gab – begründete Zweifel, angesichts der Geschichte der Straflosigkeit für Polizeigewalt in den USA –, zeigt die große Ungerechtigkeit im Land.
Der Urteilsspruch ist ein kleines Stück sehnsüchtig erwartete Gerechtigkeit – laut Bürgerrechtsorganisation ACLU wird zum ersten Mal in der Geschichte Minnesotas ein weißer Polizist wegen der Ermordung eines Schwarzen verurteilt. Die Jury hat das Richtige getan, nicht mehr und nicht weniger. Und doch ist es bemerkenswert, auch wenn es nicht bemerkenswert sein sollte. Denn: Fast immer kommen Polizisten in den USA, die übermäßig hart oder gar tödlich agieren, damit davon, überproportional häufig sind Schwarze und Minderheiten die Opfer.
Das Urteil gegen einen besonders schlimmen Polizei-Täter ist leider ein seltener Einzelfall. Das »System« rassistische Polizeiarbeit, es steht noch. Auch die Black-Lives-Matter-Proteste vom vergangenen Sommer konnten es nur leicht zurückdrängen. Doch immer wieder gibt es Wendepunkte in der Geschichte. Vielleicht ist das Urteil gegen Derek Chauvin ein solcher.
So oder so, es ist schon jetzt richtig, was George Floyds Tochter Gianna vergangenes Jahr gesagt hat: »Daddy hat die Welt verändert.« Ein bisschen zumindest, vielleicht bald auch ein bisschen mehr.
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