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Von nichts kommt nichts
Simon Poelchau über die Lohnerhöhungen bei Amazon in den USA
Von nichts kommt nichts, heißt es bekanntlich. Dies gilt auch für die Lohnerhöhungen, die der Onlineriese Amazon für rund 500 000 seiner US-Beschäftigten versprach. Mit Altruismus hat dies nichts zu tun, eher mit den Arbeitskämpfen, die derzeit in den USA abgehen.
Zwar hat Amazon gerade erst verhindert, dass in einer Niederlassung in Alabama eine Gewerkschaft gegründet wird – es wäre die erste Angestelltenvertretung des Konzerns überhaupt in den USA gewesen. Jedoch gerät der Onlinekonzern, der wie kein anderer von der Pandemie profitiert, wegen seiner menschenverachtenden Personalpolitik zunehmend unter Druck. Dies machte eben auch die Resonanz deutlich, die die Auseinandersetzungen in Alabama weltweit hervorriefen. Zudem ist mit Joe Biden ein US-Präsident im Amt, der, getrieben vom linken Flügel der Demokraten, sich für eine Anhebung des Mindestlohns einsetzt. Erst am Dienstag hob er per Dekret den Mindestlohn für Staatsangestellte auf 15 US-Dollar pro Stunde an. Bis 2025 will er in den ganzen USA 15 Dollar als Mindestlohn durchsetzen.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Amazon versucht also mit der Lohnanhebung nur, der Gewerkschaftsbewegung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Man kann dem Konzern nur wünschen, dass es ihm nicht gelingt.
Lesen Sie auch: Eine Schlacht verloren. Die Gewerkschaft in Alabama verliert eine wichtige Wahl deutlich, aber: Spontaner Wildcat-Strik bei Amazon in Chicago zeigt Basisaktivismus unter den Amazon-Beschäftigten
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