Kompostierbare Plastiktüten nicht im Biomüll entsorgen

Was nicht in die Biotonne gehört

  • Lesedauer: 2 Min.

Es klingt gut, aber ihre Verwertung hat einen großen Haken: Tüten aus kompostierbarem oder biologisch abbaubarem Plastik werden als Alternative zur klassischen Plastiktüte in vielen Läden angeboten.

Kompostierbare Tüten bestehen aus Cellulose und Stärke

Die Idee: Die Produkte aus etwa Cellulose und Stärke sollen als Biomüll in der entsprechenden Tonne oder auf dem Kompost landen können und nach ein paar Wochen verrottet sein. Doch es gibt drei Probleme bei der Entsorgung:

1. Biotüten und Plastiktüten sind kaum zu unterscheiden

Die Alternativen sind von anderen Plastikprodukten kaum zu unterscheiden. Landet diese Tüte in der Biotonne, wird sie von den Kompostieranlagen oder biologischen Verwertungsanlagen aussortiert als Störstoff, erläutert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Denn die Systeme unterscheiden das Bioplastik nicht von den normalen PE-Plastiktüten. Die Folge: Die Bio-Alternative landet in der Müllverbrennung.

2. Kompostierbare Tüten schlecht für Recyclinganlagen

Verwechselt man die Tüte zu Hause selbst mit der klassischen Plastiktüte und wirft sie in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne, wird die Tüte den Stoffkreislauf in der Verpackungsmüllsammlung stören. Denn die Materialien, die etwa auch für Biomülltüten verwendet werden, lösen sich laut Verbraucherzentrale Hamburg zum Beispiel in der Weiterverarbeitung auf und legen sich als dünner Film auf die restlichen Stoffe.

3. Beim Kompostieren zu Hause bleibt Plastik zurück

Es bleibt die Entsorgung auf dem eigenen Kompost. Zwar fällt die Ökobilanz von kompostierbaren Alternativen aus Cellulose und Stärke besser aus als eben der üblichen Tüten, erläutert der BUND. Aber sie enthalten auch einen geringen Anteil sogenannter einfacher Polymere. Sie bleiben im Kompost als gefährliche Kleinstbestandteile zurück - und gelangen über die Verwertung der gewonnenen Komposterde etwa ins Gemüsebeet. www.berlin.de/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -