Vorwürfe gegen Alfons Hörmann

Anonymer Brief kritisiert angeblich toxische Arbeitsatmosphäre beim DOSB. Der Präsident soll gehen

  • Lesedauer: 2 Min.

Köln. Ein anonymer Brief, der die Absetzung des DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann fordert, hat am Donnerstag für Aufregung rund um den Dachverband des deutschen Sports gesorgt. In dem Schreiben, das angeblich aus der Mitarbeiterschaft des Deutschen Olympischen Sportbundes kommt, werden detailliert interne Vorgänge geschildert und Vorwürfe gegen die Führungsgremien und explizit gegen Hörmann erhoben.

»Wir bestätigen den Eingang einer anonymen Mail, die von einem Fake-Mail-Account versandt wurde. Von den im Adressatenkreis angesprochenen Mitgliedern des Vorstandes und des Präsidiums haben nur einige dieses anonyme Schreiben erhalten. Wir werden die Hintergründe prüfen«, teilte der DOSB mit. Im der Mail von Donnerstagmorgen, die mit »DOSB-Mitarbeiter*innen« unterzeichnet ist, heißt es: »Respekt und Fairplay vermissen wir jeden Tag in unseren Führungsgremien, vor allem bei unserem Präsidenten Alfons Hörmann.«

Über der Belastungsgrenze

Unter dessen Führung habe »sich unter den Mitarbeiter*innen eine ›Kultur der Angst‹ im DOSB etabliert«. Die Verfasser hätten daher »Angst davor, bei der Nennung unserer Namen mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen zu müssen, vielleicht sogar unsere Arbeitsstelle zu verlieren«. Laut Brief Brief habe sich ein »Drittel der Mitarbeiter*innen des DOSB« in den vergangenen Wochen und Monaten zusammengefunden. »In den Gesprächen kamen Dutzende Beispiele von Verhaltensweisen zur Sprache, die vor allen Dingen jegliche Form des Respekts und Anstands vermissen lassen.«

Besonders Mitarbeiterinnen seien »mental und psychisch über die Grenze des Belastbaren gebracht« worden, hieß es weiter. Auch wurde der Vorwurf geäußert, dass »Stifte und sonstige Gegenstände« in Richtung der Mitarbeitenden geworfen worden seien. »Aufgrund solcher Verhaltensweisen haben Mitarbeiter*innen gekündigt; andere befinden sich in psychotherapeutischer Behandlung. So kann es nicht weitergehen. So darf es nicht weitergehen.«

Der 60-jährige Hörmann ist seit 2013 Präsident des DOSB, seine zweite Amtszeit endet 2022. Vor seiner Zeit an der Spitze des deutschen Sportdachverbandes war er Präsident des Deutschen Skiverbandes. Im vergangenen Jahr unterlag er in der Stichwahl zum Landrat im Oberallgäu.SID/nd

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