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Partei der Egomanen
Simon Poelchau über das Wahlprogramm der FDP
Wer rücksichtslos auf den eigenen Vorteil bedacht ist, wird sich dafür immer ein ideologisches Gerüst zurechtlegen. Und diese Personen haben einen natürlichen Verbündeten: die FDP, die Partei der Egomanen, die dies in ihrem neuen Wahlprogramm mal wieder beweist.
Wenn die FDP sich als die Partei der Freiheit inszeniert, dann will sie damit vor allem eins: Die Freiheit des Stärkeren verteidigen, zu tun und zu lassen, was er will, egal wie sehr die anderen darunter leiden. So hat ihre Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung auch ein Geschmäckle: Es geht weniger um die Verteidigung der Grundrechte vor autoritären Maßnahmen, als viel mehr tun zu können, was man will, auch wenn dafür mehr Menschen infiziert werden oder sogar sterben. In diesem Zusammenhang ist es auch bezeichnend, dass im FDP-Wahlprogramm der Begriff der Solidarität nur als Solidaritätszuschlag vorkommt, den die FDP ganz abschaffen will. Schließlich spricht sie sich eh für niedrigere Steuern aus. Davon profitieren vor allem die Reichen, während die Allgemeinheit darunter leidet.
Letztlich ist aber weniger skandalös, was die FDP mal wieder alles fordert, sondern dass rund elf Prozent sie dafür sogar noch wählen wollen. Dies zeigt, wie entsolidarisiert diese Gesellschaft ist.
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